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Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (links) und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem gehören zu den Nominierten.

Foto: APA/EPA

Wien/Wolfsburg – Das Innenministerium (BMI), die Eurogruppe, VW und das Zementwerk Wietersdorfer & Peggauer (w&p) im Görtschitztal sind für den "Schandfleck des Jahres" nominiert. Der Negativpreis für besonders gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, Organisationen und Institutionen wird heuer zum vierten Mal vergeben. Bis 16. Februar kann unter www.schandfleck.or.at online abgestimmt werden.

Das Bundesministerium für Inneres wurde für den "menschenunwürdigen Umgang mit Schutzsuchenden" nominiert, teilte das Netzwerk Soziale Verantwortung mit. Die Eurogruppe steht zur Wahl, "weil sie vorgibt, Krisenländern zu helfen, tatsächlich aber ohne ausreichende demokratische Legitimation zu einer Vergrößerung der Armut beiträgt". Der VW-Konzern ist wegen bewusster Manipulation von Abgaswerten und w&p wegen der HCB-Emissionen in Kärnten unter den Nominierten.

Attac für Eurogruppe als "Schandfleck"

Attac Österreich unterstützt in diesem Jahr die Nominierung der Eurogruppe. "Die Eurogruppe ist eine der treibenden Kräfte hinter der zerstörerischen Verarmungs- und Kürzungspolitik – sowohl in den Programmländern als auch in gesamten Eurozone. Die direkten Folgen dieser Politik sind Millionen Arbeitslose, Verarmung und ein weiteres Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich", heißt es in einer Aussendung zur Begründung.

Mit dem Schmähpreis will das Netzwerk Soziale Verantwortung Verbesserungen beim Verhalten der Nominierten erzielen und "eklatanter Verantwortungslosigkeit vorbeugen", hieß es in der Aussendung. Im Vorjahr ging der Jury-Preis an EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Der Publikumspreis ging an den Cateringservice Henry am Zug. Die diesjährigen Auszeichnungen werden am 18. Februar im Vorfeld des Welttags der sozialen Gerechtigkeit im Off-Theater in Wien-Neubau verliehen. (APA, red, 10.2.2016)