Maiduguri – Zwei Selbstmordattentäterinnen haben im Norden Kameruns sechs Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 30 weitere seien bei dem Doppelanschlag am Mittwoch in dem Ort Nguetchewe nahe der Grenze zu Nigeria verletzt worden, erklärten die Sicherheitskräfte. Die beiden Frauen sprengten sich demnach während einer Trauerfeier in die Luft. Unter den Opfern waren den Angaben zufolge mehrere Kinder.

In dem Grenzgebiet verübt die Islamistenmiliz Boko Haram immer wieder Anschläge. Es ist das fünfte Attentat in der Region seit Beginn des Jahres. Seitdem die Extremisten aus Nigeria 2013 ihre Angriffe auf das Nachbarland ausweiteten, wurden nach Angaben der kamerunischen Regierung im äußersten Norden des Landes 1.200 Menschen getötet.

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Mindestens 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, 2,5 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Am Kampf gegen die Islamisten beteiligen sich neben Nigeria und Kamerun auch der Niger und der Tschad. (APA, 10.2.2016)