Ankara – Bei der Militäroffensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK in der Südosttürkei sind seit Dienstag 22 PKK-Kämpfer und drei Soldaten getötet worden. Die türkischen Streitkräfte teilten am Mittwoch mit, in der Provinz Sirnak hätten Soldaten sieben PKK-Kämpfer am Grenzübertritt aus Syrien hindern wollen. Bei den anschließenden Gefechten sei ein Soldat getötet worden.

Zwei weitere Soldaten seien bei Kämpfen in der Stadt Cizre und im Viertel Sur in der Kurdenmetropole Diyarbakir getötet worden. Die Armee habe in den Bezirken seit Dienstag zudem 22 Kämpfer "eliminiert".

Cizre und das Viertel Sur in Diyarbakir stehen seit Dezember unter Ausgangssperre. Sicherheitskräfte liefern sich dort sei Wochen Gefechte mit PKK-Anhängern.

Das Schicksal von mehr als 20 Verletzten, die nach Oppositionsangaben seit mehr als zwei Wochen in einem Keller in Cizre ausharren, ist weiter unklar. Nach Angaben des Chefs der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Selahattin Demirtas, sind Dutzende weitere Einwohner in Häusern eingeschlossen. Demirtas hatte am Dienstag in Ankara gesagt, er vermute, dass viele inzwischen von Sicherheitskräften getötet wurden, und warf der Regierung ein "Massaker" vor. (APA, 10.2.2016)