Eigentumswohnung oder doch lieber eine Uhr? Diese fünf beim Genfer Uhrensalon vorgestellten Zeitmesser spielen sowohl technisch als auch preislich in einer eigenen Liga

Edles Blau

Fünf Jahre Entwicklungsarbeit stecken im Kaliber 5200, das den Chronografen (Edelstahlgehäuse, 42,5 Millimeter) aus der neu aufgelegten "Overseas"-Kollektion von Vacheron Constantin antreibt. Ein Säulenrad steuert Start-, Stopp- und Rückstellfunktion, während eine vertikale Kupplung einen ruckartigen Start des Zeigers beim Einschalten der Chronografenfunktion verhindert. Der antimagnetische Edelchrono kostet 30.900 Euro. Dafür werden drei Armbänder mitgeliefert.

www.vacheron-constantin.com

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Doppelt gemoppelt

"Royal Oak Doppelte Unruh Squelette": Dahinter verbirgt sich eine Weltneuheit von Audemars Piguet. Die Uhrmacher aus Le Brassus haben dem Automatikkaliber 3132 eine zweite Unruh inklusive zweiter Spiralfeder verpasst. Der Eingriff am offenen Herzen bringt eine höhere Präzision und wurde unter dem Namen "Dualbalance" patentiert. Damit man das bestaunen kann, wurde das Uhrwerk auch gleich skelettiert. Die Roségoldversion (41 Millimeter) ist für 75.100 Euro zu haben.

www.audemarspiguet.com

Foto: Hersteller

Ewiger Wirbelwind

Drei Komplikationen und fünf Zusatzfunktionen vereint der "Datograph Perpetual Tourbillon" von A. Lange & Söhne in seinem Platingehäuse (41,5 Millimeter). Hinter dem Begriff "Datograph" verbirgt sich ein Schaltrad-Chronograf mit exakt springendem Minutenzähler, Flyback-Funktion und Großdatum. "Perpetual" verweist auf einen exakt springenden ewigen Kalender mit Mondphasenanzeige. Der Saphirglasboden gibt den Blick auf das Tourbillon frei. Dort kreist der "Wirbelwind" in einem filigranen Käfig einmal pro Minute um die eigene Achse. Wer diesen Zeitmesser besitzen möchte, muss ein sehr sehr dickes Konto haben (Kostenpunkt: 295.000 Euro). Und Glück: Es gibt nur 100 Stück.

www.alange-soehne.com

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Geregelter Gang

Die auf hochtechnische Zeitmesser spezialisierte Uhrenmanufaktur Greubel Forsey zeigte eine Weiterentwicklung der "Double Balancier". Neu ist das konstante Differenzial im Handaufzugkaliber GF04: Die beiden um jeweils 30 Grad geneigten Unruheregler optimieren die Leistung, das Differenzial sorgt für eine gleichmäßige Schwingung. Ein großer Zifferblattausschnitt zeigt die komplexe Mechanik. Bei dem Preis könnte man allerdings ins Schleudern geraten: rund 316.000 Euro.

www.greubelforsey.com

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Einblick geben

Auch wenn andere Uhren schrumpfen, Panerai bleibt sich treu. 47 Millimeter misst die "Lo Scienziato – Luminor 1950 Tourbillon GMT" – eine echte "Plätschn". Dank Titan bei Gehäuse und Uhrwerk und Skelettierung ist sie aber ein Leichtgewicht. Beim Aufbau des Gehäuses kam das sogenannte direkte Metalllasersintering zum Einsatz mit dem sich die Hohlräume des Gehäuses optimieren lassen. Mit diesem Verfahren werden dreidimensionale Objekte unter Einsatz eines Glasfaser-Lasers Schicht für Schicht aus Titanpulver aufgebaut. Die einzelnen jeweils nur 0,02 Millimeter dicken Schichten verschmelzen miteinander und härten vollständig aus. Dies ermöglicht leichtere Gehäuse mit vollkommen gleichmäßigen Oberflächen, die mit herkömmlichen Fräsverfahren nicht erzeugt werden könnten.

Das neue Handaufzugskaliber P.2005/T (sechs Tage Gangreserve!) treibt Stunden, Minuten, kleine Sekundenanzeige, zweite Zeitzone, 24-Stunden-Anzeige, Gangreserveanzeige und Tourbillon an. Ein Exemplar (von 150) kostet 139.000 Euro.

www.panerai.com

(Markus Böhm, RONDO, 12.2.2016)

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