Berlin – Hail, Caesar! schallt es dieses Jahr zum Auftakt der Berlinale. So lautet der Titel der neuen Satire der Brüder Joel und Ethan Coen, die mit ihrem starbesetzten Rückblick auf die glorreiche Zeit des klassischen Hollywood-Kinos das Filmfestival Donnerstagabend eröffnen.

George Clooney verkörpert darin einen Schauspieler mit eher eingeschränktem Verstand, der von einer kommunistischen Autorengruppe entführt wird. Ein Szenario, wie es eigentlich nur dem hintersinnigen Humor der beiden New Yorker entspringen kann.

Fehlen dürfen aber auch nicht die Klagen der deutschen Presse, woran es wieder einmal mangelt: So nörgelte die F.A.S. im Vorfeld, dass sich zu wenige prominente Filmemacher im internationalen Wettbewerb fänden. Vor allem dass nur eine einzige deutsche Arbeit, nämlich 24 Wochen von Anne Zohra Berrached, um die Bären konkurriert, erregt die Gemüter. Die eigene Branche zu promoten, auch das sei eine der wichtigen Aufgaben eines Großfestivals. Dass es im vergangenen Jahr besonders viele schwache deutsche Filme zu sehen gab, hat man gütigerweise bereits vergessen.

Abgesehen davon zeigt sich das Team von Langzeitdirektor Dieter Kosslick gerade dieses Jahr bemüht, auf den einen oder anderen Kritikpunkt früherer Jahre zu reagieren. Mit einem achtstündigen Film des philippinischen Regisseurs Lav Diaz hätte wohl nicht einmal der glühendste Cinephile im Wettbewerb gerechnet. Darüber hinaus versprechen Filmschaffende wie Mia Hansen-Love, Rafi Pitts, Jeff Nichols oder der Dokumentarist Gianfranco Rosi einen durchaus abwechslungsreichen Wettbewerb.

Auch aus heimischer Sicht ist das Aufgebot beachtlich: Siegfried A. Fruhaufs neuer Kurzfilm läuft im Wettbewerb, neue Arbeiten von Ruth Beckermann, Händl Klaus, Patrick Chiha und Nikolaus Geyrhalter in weiteren Sektionen.

Man möge sich auf einen Satz Ciceros besinnen: "Solange ich atme, hoffe ich." (kam, 10.2.2016)