Kolomna – Vanessa Bittner hat einen Lauf. Regelmäßig platziert sich die 20-jährige Innsbruckerin in diesem Winter bei Weltcuprennen in den Top-Ten. Meistens nicht an deren hinteren Ende. Ende Jänner lief sie erstmals in dieser Saison aufs Podest, Bittner wurde in Stavanger, Norwegen, Dritte über 1000 m.
Die Form also passt. Das trifft sich gut. Ein Großereignis steht an: die Einzelstreckenweltmeisterschaft in Kolomna, Russland. Bittner gibt sich über 500 m (zwei Läufe) und 1000 m ähnlich gute Chancen. "Es muss aber jeder einzelne Schritt passen, um ganz vorne mitlaufen zu können." Bei einer WM geht es um die Medaillen. Bittner: "Ich kann nicht sagen, ich peile vierte Plätze an. Wenn eine Medaille rausschaut, ist das cool."
Hunyady gewann letzte WM-Medaille für Österreich
Für den österreichischen Verband wäre das auch ziemlich cool. Die letzte einschlägige Medaille liegt 16 Jahre zurück. Emese Hunyady gewann im März 2000 bei der Einzelstrecken-WM in Nagano Bronze über 500 und 1500 m. In Kolomna ist Bittner am Freitag über 1000 m, am Samstag über 500 m im Einsatz. Die US-Amerikanerinnen Brittany Bowe und Heather Richardson-Bergsma, die Chinesinnen Zhang Hong und Yu Jing, die Koreanerin Lee San-hwa, sowie die Niederländerin Jorien ter Mors zählt Bittner zu ihren größten Konkurrentinnen.
Sollte es diesmal nicht mit der Medaille klappen – die nächste Chance kommt schon bald. Ende Februar steigt in Seoul die Sprint-WM. Vorerst aber ist Kolomna. Bittner: "Am wichtigsten für mich ist es, gute Rennen abzuliefern und auf dem Eis den Flow zu spüren, der Rest kommt dann von selbst." (red, 10.2.2016)