Arabella Kiesbauer mit Wirt David.

Foto: ATV
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In der Gruppe der unbeweibten Männer genießen die Gastwirte besonderen Artenschutz. Ihr professioneller Umgang mit dem Zapfhahn hindert sie häufig genug am Austausch von Zärtlichkeiten, wie sie zwischen Ehepartnern üblich sind. ATV hat bereits ganze Landessektionen des Bauernbundes unter die Haube gebracht. Da trifft es sich gut, dass der rührige Privatsender jetzt auch Wirten ehehygienisch aufhilft.

Die Sendung Wirt sucht Frau ist nicht nur volksmedizinisch notwendig. Sie lebt von der Einsatzfreude ihrer Moderatorin Arabella Kiesbauer. Die nützt den Ausflug in das schöne Ausseerland, um die Jausenbretter ihrer gastfreundlichen Schützlinge kahlzuessen. Die Schankherren der Schöpfung kommen aus den lieblichsten Gegenden unserer Heimat. Alles wäre angerichtet. Der Schnaps fließt in Strömen, Arabella genehmigt sich beim ebenso blauäugigen wie ledigen Wirt des Halleiner Stadtkruges einen Damenpfiff. Das steirische Hügelland vertrüge ruhig noch ein paar weibliche Rundungen. Wenn es nach dem Willen von Hans geht, dem lachlustigen Koch mit dem schweren Motorrad. Seine Zukünftige sollte halt genauso temperamentvoll sein wie die röhrende Maschine zwischen seinen Wirtsschenkeln.

Die Pilotsendung krankt an einem anderen Übel. Die Küchenchefs der Schöpfung hätten in Gestalt von Arabella die Richtige bereits gefunden. Durch die Gulaschkessel der Landbevölkerung hat sich die Kupplerin durchgekostet. Beim Gläserpolieren gibt es noch Lernbedarf. Eine Schwiegermutter in spe übte harsche Kritik. Immerhin: Ein Kandidat will sich das Antlitz der ATV-Beauty auf den Arm tätowieren lassen. Darauf einen Pfiff. (Ronald Pohl, 10.2.2016)