Ursache für den schweren Unfall war vermutlich ein Reifenplatzer.

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Göttlesbrunn/Fischamend/Kufstein – Auf der Ostautobahn (A4) bei Göttlesbrunn im Bezirk Bruck/Leitha ist in der Nacht auf Donnerstag ein Viehtransporter verunglückt. Der 52-jährige Fahrer des Lkws aus Kufstein kam nach Polizeiangaben ums Leben. Das mit etwa 50 Rindern beladene Schwerfahrzeug war auf der Richtungsfahrbahn Ungarn gegen das Portal einer Grünbrücke geprallt. Zahlreiche Rinder verendeten bei der Karambolage.

Die A4 blieb im Abschnitt Göttlesbrunn–Fischamend in beiden Fahrtrichtungen stundenlang gesperrt. Der Verkehr wurde über die B9 und B10 umgeleitet. Statiker prüften laut ORF-Radio Ö3 die Stabilität des beschädigten Tunnelportals.

Nach Feuerwehrangaben war das Schwerfahrzeug gegen die Mittelleitschiene gekracht, den Fahrbahnteiler etwa 150 Meter entlanggeschlittert und schließlich am mittleren Betonpfeiler einer Grünbrücke zerschellt. Der Anprall war so heftig, dass die Fahrerkabine in Kopfhöhe des Lenkers abgerissen wurde. Der Mann am Steuer war auf der Stelle tot.

Keine Überlebenschance hatten der Feuerwehr zufolge auch zahlreiche Kühe und Kälber. Einige der Tiere wurden aus dem aufgerissenen und gekippten Sattelaufleger auf die Fahrbahn geschleudert und verendeten an Ort und Stelle. Andere wiederum rannten auf der Autobahn umher und mussten eingefangen werden, berichtete Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Laut ÖAMTC wurden Kadaver zum Teil mit Kränen geborgen. 15 der insgesamt 50 Tiere hätten getötet werden müssen. Dazu sei auch ein Tierarzt beigezogen worden. Etwa 20 Rinder überlebten den Unfall, 15 starben an Ort und Stelle.

Ein Reifenplatzer gilt nach Polizeiangaben als mutmaßliche Ursache. Die Spurenlage zeige einen Reifenplatzer links vorne, sagte Willy Konrath von der Landesverkehrsabteilung NÖ der Polizei. Zudem habe ein Zeuge bestätigt, dass das Schwerfahrzeug mit Kufsteiner Kennzeichen plötzlich zu schlingern begonnen habe, gegen die linke Leitschiene und letztlich gegen das Portal einer Grünbrücke geprallt sei. Das Bauwerk sei nach dem Crash von Statikern begutachtet und für in Ordnung befunden worden.

Offen war vorerst noch die Auswertung des Fahrtenschreibers, sagte Konrath weiter. Das Schwerfahrzeug selbst wurde für eine technische Begutachtung durch einen Sachverständigen sichergestellt. (APA, red, 11.2.2016)