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Impression aus dem Film.

Foto: FunnyorDie.com via AP

Auf einem Flohmarkt in Arizona erstand der US-Filmemacher Ron Howard eine altmodische VHS-Videokassette, von Hand beschriftet mit den Worten "The Art of the Deal". Darauf zu sehen: eine Verfilmung von Donald Trumps Autobiografie gleichen Namens, erschienen in den 80er-Jahren.

Der Immobilienmogul, schon damals mit einem Sinn für Selbstdarstellung ausgestattet und nicht eben bescheiden im Auftreten, erklärt darin seinen Weg zu Amerikas ikonischem Unternehmer, dessen größter Wunsch als Kind es war, das indische Taj Mahal zu besitzen. Dieses, so erklärt der Erzähler zu Beginn des 50 Minuten langen Films, sei schließlich das schönste Gebäude der Welt – obwohl es von Muslimen errichtet wurde. Der von typischer Achtziger-Ästhetik strotzende Streifen sei damals nicht im Fernsehen ausgestrahlt worden, weil Trump ihn ob eines überlangen Footballspiels wütend zurückzog, erklärt Howard im Vorspann.

Comedy-Machwerk

Was angesichts von Trumps fremdenfeindlichen Eskapaden im aktuellen US-Wahlkampf durchaus als denkbares Szenario erscheint, erweist sich bei näherem Hinsehen freilich als Machwerk von Amerikas derzeit umtriebigstem Comedy-Ensemble. Hinter der erstaunlich authentischen Maske des jungen Donald Trump verbirgt sich der Hollywood-Schauspieler Johnny Depp, den Funny-or-Die-Mitbegründer Howard für die Hauptrolle samt blonder Haartolle engagiert hat.

"Wir wollten den Film eigentlich möglichst schnell fertig haben, weil wir dachten, dass Trump sich bald wieder aus dem Präsidentenrennen verabschiedet", sagt Funny-or-Die-Chefredakteur Owen Burke. "Nachdem er bizarrerweise noch immer da ist, hatten wir ein wenig mehr Zeit. Das bedeutete aber auch, dass wir das Geheimnis länger für uns behalten mussten."

Nach dem Vorwahlsieg des Republikaners in New Hampshire schien die Zeit reif für "The Art of the Deal". Nun hofft die Comedycrew, dass Trump sich zumindest ein kleines bisschen über die Satire auf ihn selbst ärgert. (flon, 11.2.2016)