Wien – Die OMV hat den vor einigen Monaten angekündigten Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an ihrer Tochter Gas Connect Austria gestartet und mögliche Käufer angeschrieben – der russische Gazprom-Konzern habe kein Interesse bekundet, teilte die OMV am Donnerstag mit. Vor allem von SPÖ-Seite hatte es wiederholt massive Kritik daran gegeben, dass die OMV das Gasnetz an die Russen verkaufen könnte.

Es gebe starkes Interesse an der Gas Connect sowohl von strategischen Investoren, die Gasinfrastruktur als Kerngeschäft betreiben, als auch von Finanzinvestoren wie Investmentfonds, die Kapital in einem regulierten Infrastrukturgeschäft anlegen wollen, heißt es in der heutigen OMV-Aussendung. Alle Interessenten seien "gleichermaßen im Verkaufsprozess willkommen". Ein Investor mit einem Anteil von bis zu 49 Prozent an der Gas Connect werde natürlich angemessene und branchenübliche Minderheitenrechte "im Rahmen der regulatorischen Rahmenbedingungen" erhalten.

Die OMV geht davon aus, dass die Transaktion im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein wird.

Die Gas Connect Austria betreibt ein rund 900 km langes Erdgas-Hochdruckleitungsnetz in Österreich. Das Unternehmen ist für die Vermarktung und Bereitstellung von Transportkapazitäten an den Grenzübergangspunkten und für die im Inland benötigten Transportkapazitäten für Erdgas zuständig. Die Absatzmenge Entry und Exit belief sich 2014 auf 1,676 TWh. Die Gas Connect Austria ist zu 15,5 Prozent an der Trans Austria Gasleitung (TAG) beteiligt. (APA, 11.2.2016)