Wien – Für Werner Muhm, Direktor der Arbeiterkammer Wien, ist die Arbeitslosigkeit in Österreich "in hohem Maß importiert", berichtet die "Kronen Zeitung". Es solle auf EU-Ebene über die Notfallklausel zum Schutz des Arbeitsmarktes debattiert werden. Unter anderem darüber, die Personenfreizügigkeit zu befristen oder einzuschränken, so Muhm.

Die "Krone" nennt dazu Zahlen: 2015 seien in Österreich 69.487 Ungarn und 26.819 Slowaken beschäftigt gewesen. Bei den Slowenen sollen es mehr als 10.000 gewesen sein, bei den Deutschen 90.083.

IV: Hohe Arbeitslosigkeit "primär hausgemacht"

Die Industriellenvereinigung (IV) teilte in Reaktion auf Muhms Aussage mit, dass die Beschäftigung von ausländischen Personen im Jänner gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent gestiegen ist, bei Inländern legte sie um 0,5 Prozent zu.

"Richtig ist, dass dieser (Anstieg der Beschäftigung, Anm.) überwiegend auf die steigende Beschäftigung von Nicht-Österreicherinnen und -Österreichern zurückzuführen ist", so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer in einer Aussendung.

Allerdings habe der Zuzug nur bedingt mit der hohen Arbeitslosigkeit in Österreich zu tun. "Österreichs Betriebe brauchen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wie kaum jemals zuvor erweisen sich daher Bildung, Ausbildung und persönliche Qualifikation als entscheidende Wettbewerbsvorteile am Arbeitsmarkt. Die Staatsangehörigkeit ist dabei eine untergeordnete Komponente", so Neumayer. (APA, 12.2.2016)