Seine Talente spielte der Dahu aber eben bei dem aus, was im Ski-Alltag längst wichtiger wird: Wie ein junges Geißlein hopste ich in der Mittagspause die steilen, glitschigen Treppen zu den Toiletten hinauf und hinunter. Fläzte genüsslich und mit übergeschlagenen Beinen in Liegestühlen. Wirbelte Nurejew gleich durch SB-Restaurants. Lief und sprang, während rings um mich gestakst, gehumpelt und geflucht wurde.
Dann, nach dem Skifahren, bei der Nachbesprechung und nach diesem Danach an der Schirmbar, wär ich sofort voll beweglich und einsatzbereit gewesen – wenn ich es dort länger als drei Minuten aushielte: "Der perfekte Après-Ski-Skischuh", fasste einer der Bergführer lachend zusammen – fügte aber eines hinzu: Auch für Liftler, Skilehrer mit Kindergruppen, bei Wartungs- oder Dreharbeiten und Fotoshootings im Schnee und anderen Tätigkeiten mit langen "Stehzeiten" und geringem fahrerischen Aufwand, könnte der Schuh, der auf einem Konzept basiert, das recht ähnlich, aber weit weniger stabil und solide schon in den 80er Jahren einmal kurz am Markt war, auch Profis gefallen.
"In ein paar Jahren", meinte einer der Bergführer: "Die Idee ist richtig. Aber ausbaufähig: Wenn ich mit diesem Schuh auch in eine Tourenbindung komme und er eine vernünftige Gehfunktion hat, dann reden wir noch einmal. Und dann bitte auch über den Preis."
Dahu-Skischuhe sind in Österreich nur bei vier Händlern zu bekommen. Auch in Webshops findet man sie kaum. Dort ist der No. 7 mit rund 600 Euro gelistet. (Thomas Rottenberg, 14.2.2016)
dahusports.com
Anmerkung im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Der Aufenthalt in Stubaital erfolgte auf Einladung des Stubaier Gletschers.