Foto: Volkswagen

Pachfurth – Der Caddy von Volkswagen ist ja eh schon ein kleiner Tausendsassa. Als Transporter nimmt er es mit bis zu 3,2 Kubikmeter irgendwas auf. Oder nehmen wir an, Sie erzeugen riesige Zuckerstangen mit 1,78 Meter Länge – die müssten dann vermutlich XXL oder Supasize heißen, aber das ist eine andere Geschichte -, die könnten Ihre Lieferanten mit dem Caddy ausführen.

Denn Caddy Alltrack gibt es als Pkw als auch als Kastenwagen.
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Als Pkw ist er ein charmanter Familien-Van mit viel Platz und schaut trotzdem noch was gleich. Nein, wir ziehen jetzt keine Vergleiche mit dem Fiat Multipla, um das zu untermauern.

Aus Cross wird Alltrack

Mit dem Cross Caddy hat VW schon beim Vorgänger noch ein wenig vom Charme eines Wanderers und Abenteurers nachgelegt. Das blüht jetzt auch dem neuen Caddy, der ab jetzt aber Alltrack heißt. Plastikplanken an den Seitenschwellern und Radhäusern sollen nicht nur für eine rustikale Optik sorgen, sondern auch Signaturen von aufgewirbelten Steinen verhindern. Der Unterfahrschutz nimmt es am liebsten mit Kieseln, langen Grashalmen und Tannenzapfen auf. Ein selbstbewusster Fels würde dem "Design-Unterfahrschutz", wie VW ihn nennt, schnell alt aussehen lassen.

Unterfahrschutz, die Schweller und Radkästen in Plastik verkleidet, so kommt er daher, der Caddy Alltrack
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Aber darum geht es ja auch gar nicht. Ein Caddy Alltrack, egal ob jetzt Familien- oder Firmen-Nutzi, muss eh schon froh sein, wenn er einmal ein Schotterstraßl unter die Gummis auf den Leichtmetall-17-Zöllern bekommt.

Die meisten werden wohl mit Abstechern aufs Bankett ihr Dasein fristen müssen. Den Weg rauf zur Almhütte, durch den eigenen Forst oder über den Feldweg zum eigenen Acker – dieses Profil wird sicher die Ausnahme bilden.

Der Innenraum ist, hier im Kastenwagen, gar nicht so Nutzi, wie man erwarten würde, sondern eher typisch VW.
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Darum ist es im Grunde auch vollkommen egal, dass der Allwege-Caddy nur ein paar Millimeter mehr Bodenfreiheit hat als sein ziviler Bruder. Es geht vor allem um die Optik. Und die ist gerade beim Caddy dann ein wichtiger Punkt, wenn er nicht als geschundener Lastler jeden Tag im Dauereinsatz ist. Als Vorzeige-Zustellfahrzeug oder als Arbeitstier vom Chef ist es schon ganz nett, wenn sich der Wagen von den parkgerempelten Kübeln der Konkurrenz abhebt.

Erst recht gilt der hohe Anspruch für den Familien-Van. Denn nur weil man die Vorteile eines Nutzis genießen möchte, will man nicht gleich mit einem schmucklosen Lkw mit Campinggestühl in der zweiten Reihe und der Ausstattung eines besseren Traktors unterwegs sein.

Verblechte Fenster waren einmal. Aus einem Guss schaut da deutlich besser aus.
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Genau da schafft VW mit dem Caddy Alltrack einen schönen Spagat. Ein Hauch von Abenteuer außen und erstaunlich viel Komfort innen machen den Caddy auch privat alltagstauglich.

Nur wenn er ganz leer gefahren wird, dann poltert er ein bisserl mit dem Popsch. Dann spürt man die Gene des Lastesels. Nicht schlimm, aber doch.

Rund drei Prozent der Caddy-Kunden werden zum Alltrack greifen, schätzt Volkswagen. Fast zwei Drittel davon werden mit Allradantrieb 4Motion, der auf der neuesten Haldex-Generation basiert, ausgeliefert werden. Und es gibt jetzt auch die Kombination aus 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb für den 150 PS starken Diesel.

Als Pkw ist der Caddy Alltrack ein kompaktes Raumwunder mit praktischen Schiebtüren.
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Der Einstieg bei der Pkw-Version liegt bei 24.640 Euro für den 84 PS starken Benziner – brutto, wohlgemerkt. Denn Unternehmer nutzen beim Caddy den Vorsteuerabzug. Da sind wir dann bei 19.484,37 Euro netto. Der Kastenwagen startet bei 15.310 Euro netto. Die Dieselmodelle starten mit dem 75 PS starken TDI bei 25.910 Euro brutto (20.801,58 Euro netto) für den Pkw respektive 17.230 Euro netto für den Kastenwagen. (Guido Gluschitsch, 17.2.2016)