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Foto: picturedesk / vario imgages / Knut Mueller

Sicher, die Aussicht auf eine präsidentielle Stichwahl zwischen Richard "Mörtel" Lugner und Norbert "Chemtrail" Hofer könnte Zartbesaiteten ein wenig aufs Gemüt schlagen. Glücklicherweise hat ein weiterer großer – und ziemlich gelber – Kopf einen Weg zur Verarbeitung dieser Vorstellung gewiesen. "Alkohol, die Ursache und die Lösung für alle Probleme des Lebens", weiß Homer Jay Simpson nämlich. Und daher trifft es sich ganz vorzüglich, dass aus dem Mittelmeer auch einmal eine gute Nachricht kommt.

Auf dem von unseren bundesdeutschen Nachbarn als Ballermann bezeichneten Strandabschnitt in Palma de Mallorca darf der Sangria angeblich wieder kübelweise fließen. Aus unerfindlichen Gründen haben die Insulaner es gar nicht so unterhaltsam gefunden, wenn rotgebrannte und -getrunkene Temporärzuwanderer sich öffentlich die Kante gegeben haben. Daher wurde der Konsum aus den Plastikbehältern verboten – in einer insgesamt 113 Punkte umfassenden "Verordnung für zivilisiertes Miteinander". Wie die "Bild" jubilierend vermelden konnte, hat das Verwaltungsgericht der Balearen die Verordnung nun außer Kraft gesetzt – da die lokale Regierung keine Kompetenz dazu hatte.

Wer jetzt die Strohhalme zückt und sich für den Stichwahltermin am 22. Mai ein Flugticket besorgen will, hat sich trotzdem zu früh gefreut. Denn die Stadtregierung nimmt das Urteil zwar zur Kenntnis, wird aber eine schon bestehende und legale "Interventionszone" samt Kübelverbot einfach auf die Playa ausdehnen. So schnell sind die schönsten Pläne im Eimer. (moe, 13.2.2016)