Zoran Barisic weiß, wo die Hebel anzusetzen sind, damit es besser läuft als im Cup.

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Wien – Das 316. Wiener Fußball-Derby am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins, Sky) in der Generali Arena bietet für Rapid die Chance zur Rehabilitation. Ein Erfolg über den Erzrivalen wäre nach dem Ausscheiden im Cup wohl der beste Trost für die Hütteldorfer, denen die 0:1-Niederlage gegen die Admira nach wie vor schwer im Magen liegt.

Sportdirektor Andreas Müller wünscht sich vor dem Duell mit der Austria eine "Jetzt erst recht"-Mentalität seiner Mannschaft. "Gerade nach dem Out im Cup ist es sehr wichtig zu zeigen, dass wir eine Mannschaft sind, die schnell wieder ihre absolute Leistungsfähigkeit erreichen kann."

Noch "ist alles drin"

Die Niederlage am Mittwoch bezeichnete Müller als "Mega-Enttäuschung". "Das hindert uns aber nicht, unsere Ziele aufrecht zu erhalten. In der Liga ist weiterhin alles drin", betonte der Deutsche. Sein Club liegt derzeit als Tabellendritter einen Punkt hinter der Austria und drei Zähler hinter Red Bull Salzburg.

Bei einer neuerlichen Niederlage würde Rapid weiter ins Hintertreffen geraten und schwer angeschlagen ins darauffolgende Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Valencia gehen. Um dieses Szenario zu vermeiden, brauche man "ein heißes Herz und einen kühlen Kopf", meinte der Sportdirektor.

Trainer Zoran Barisic verbreitete trotz der Niederlage gegen die Admira Optimismus. "Wir haben einen Rückschlag hinnehmen müssen, das hat wehgetan. Aber wir haben im Laufe der Saison gezeigt, dass wir mit Rückschlägen positiv umgehen können."

Von seinen Spielern forderte der Wiener eine klare Steigerung im Vergleich zur Mittwoch-Partie. "Wir müssen defensiv kompakt agieren und im Ballbesitz mehr miteinander spielen. Gegen die Admira haben wir es zu oft mit komplizierten Pässen versucht", kritisierte Barisic.

Gute Erinnerungen an den 12. August 2015

Weit besser lief es für die Rapidler bei deren bisher letztem Auftritt in der Generali Arena – die Partie am 12. August des Vorjahres endete mit einem 5:2-Triumph. "Damals waren wir in einem Flow. Es ist wichtig, dass wir uns so etwas wieder erarbeiten", sagte Barisic, der mit einem zumindest in der Anfangsphase offensiven Gegner rechnet. "Ich erwarte die Austria zu Beginn mit aggressivem Pressing, und dass sie dann die Pressinglinie etwas nach hinten verlagern. Wir müssen Antworten darauf haben."

Dies gelte auch für die Stärke der Austrianer bei Standard-Situationen. "Es ist wichtig, Freistöße in unserem Drittel zu vermeiden. Und wenn sie doch zustande kommen, müssen wir gut verteidigen", erklärte Barisic.

Sein Abwehrchef Mario Sonnleitner warnte vor den schnellen Offensivspielern der Austria, gab sich aber dennoch zuversichtlich. "Wir werden die 'Veilchen' schon irgendwie niederdrücken", versprach der Steirer. (APA, 12.2.2016)

FK Austria Wien – SK Rapid Wien
(Wien, Generali-Arena, 16.30 Uhr/live ORF eins, SR Harkam). Bisherige Saisonergebnisse: 2:5 (h), 2:1 (a)

Austria: Hadzikic – Larsen, Sikov, Rotpuller, Martschinko – Serbest, Holzhauser – Gorgon, Kehat/Vukojevic, Venuto – Kayode

Ersatz: Pentz – Windbichler, F. Koch, De Paula, Prokop, Meilinger, Friesenbichler

Es fehlen: Grünwald (gesperrt), Almer (im Aufbautraining), Salamon (Bänderdehnung im Sprunggelenk), Ronivaldo (Schambeinentzündung)

Fraglich: Kehat (Bänderverletzung im Sprunggelenk)

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl – Grahovac, Schwab – Schobesberger, S. Hofmann, F. Kainz – Jelic

Ersatz: Knoflach – Wöber, Nutz, Petsos, Murg, Prosenik, Tomi, Alar, Kuen

Es fehlen: Schaub (Knöchelverletzung), Novota (Schulterverletzung), Auer, Schrammel, Dibon (alle im Aufbautraining)