Garcia: "Ich brauche sicher ein halbes bis ganzes Jahr, bevor meine Spieler genauso spielen, wie ich es will."

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Ried im Innkreis/Salzburg – 40 Prozent Leistungsvermögen sind es, die der neue Salzburg-Coach Oscar Garcia seiner Truppe nach dem geglückten Frühjahrsauftakt in der Südstadt (2:1) attestierte. Am Samstag (16.00) muss der Meister und Tabellenführer wohl ein paar Prozent drauflegen, um auch aus Ried sicher drei Punkte zu entführen. "Es läuft noch nicht alles optimal", konstatierte Garcia.

Fakt ist, dass Salzburg mit dem Sieg bei der Admira und dem 1:0-Cuperfolg bei Sturm am Mittwoch voll im Plansoll liegt – das gelang ansonsten nur der Austria. Spielerisch fordert Garcia eine klare Steigerung, mahnte zugleich aber auch Geduld ein. "Ich bin Mitte der Saison gekommen, es ist nicht einfach und braucht Zeit. Ich brauche sicher ein halbes bis ganzes Jahr, bevor meine Spieler genauso spielen, wie ich es will", sagte der Spanier. "Ich will, dass die Spieler mehr und besser mit dem Ball spielen."

Keine Geschenke

Garcia, dessen Truppe vor dem dritten Auswärtsspiel innerhalb von sieben Tagen steht, erwartete sich ein "schwieriges Spiel. Ich weiß, dass Ried kein einfacher Gegner ist". Ähnlich sah es Stefan Lainer, Goldtorschütze in Graz und in der Saison 2014/15 im Ried-Dress unterwegs. "Eine klare Sache wird es gegen Ried auf keinen Fall, sie werden uns nichts schenken", erklärte der 23-Jährige. "Es ist interessant, sich gegen Ried zeigen zu müssen. Dass sie mich gut kennen, macht es aber nicht einfacher für mich."

Lainer war einer von mehreren Akteuren, die im Cup in die Startaufstellung rotiert wurden, personelle Kontinuität ist bei Salzburg vor dem Ried-Gastspiel in Mittelfeld und Offensive nicht vorauszusetzen. In den ersten beiden Frühjahrspartien kamen recht unterschiedliche Formationen zum Einsatz, mit Winterzugang Bernardo kleidete Garcia in Graz gar einen nominellen Innenverteidiger in offensive Kleider.

"Es gibt noch keine Klarheit darüber, man muss sich erst anschauen, wie die Spieler körperlich beieinander sind", gab sich der Coach diesbezüglich kryptisch. Um die Strapazen besser zu bewältigen, übernachteten die "Bullen" am Mittwoch in Graz. "Das ist besser für die Regeneration", betonte Garcia. Spielgestalter Naby Keita fehlt aber nach wie vor, hofft nach seiner Malariaerkrankung auf ein Comeback in den nächsten zwei, drei Wochen.

Der Tabellenvorletzte aus dem Innviertel ist klarer Außenseiter. Gegen Salzburg gab es in der laufenden Saison zwei Liganiederlagen (1:4/h und 1:2/a) und eine 2:4-Schlappe im Cup-Achtelfinale. "Wir werden zuhause gegen Salzburg unsere Chance suchen, auch wenn die Qualität von Salzburg natürlich eine ganz andere ist", versprach Ried-Coach Paul Gludovatz dennoch.

Innviertler Höhenflug

Es sind nicht zuletzt die Heimstärke und der allgemeine Aufwärtstrend, die den "Wikingern" Hoffnung machen. Seit Ende Oktober ist man in der Keine Sorgen Arena in vier Spielen (drei Siege) ungeschlagen, insgesamt holte man aus den jüngsten sechs Spielen vier Siege und ein Remis.

Das jüngste 3:3 in Mattersburg war angesichts einer 3:1-Führung und mit einem Mann mehr freilich ärgerlich. "Das waren zwei verlorene Punkte", meinte Stürmer Thomas Fröschl, Gludovatz suchte nach den positiven Aspekten. "Wir haben selten so viele Torchancen herausgespielt und aus dem Spiel heraus keine Chancen zugelassen", sagte Gludovatz. Fröschl gab sich hoffnungsfroh: "Wenn wir eine geschlossene Mannschaftsleistung bringen, ist gegen Salzburg sicher etwas drinnen für uns. Wenn uns ein Tor gelingt, schaut es nicht so schlecht aus." (APA, 12.2.2016)

SV Josko Ried – Red Bull Salzburg (Samstag, 16.00, Keine Sorgen Arena, SR Kollegger). Bisherige Saisonergebnisse: 1:4 (h), 1:2 (a)

Ried: Gebauer – Reifeltshammer, Filipovic, Janeczek – Bergmann, Polverino, Prada – Walch, Trauner, Möschl – Fröschl

Ersatz: Durakovic – Brandner, Honsak, Hart, Sikorski, Elsneg, Streker, Gavilan

Es fehlen: Polverino (gesperrt), Ziegl (im Aufbautraining)

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Schmitz – Lainer, Bernardo, Berisha – Minamino, Soriano

Ersatz: Stankovic – Sörensen, Atanga, Prevljak, Pehlivan, Laimer, Lazaro, Damari

Es fehlen: Hwang (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Leitgeb (Knieprobleme), Yabo (nach Knie-OP), Reyna (Knie), Keita (nach Malaria)