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Handy am Steuer, egal wozu, wird verboten.

Foto: dpa/Burgi

Wien – Das Verbot von Telefongesprächen ohne Freisprecheinrichtung im Auto stammt aus einer Zeit, als Handys noch nicht smart waren. Noch heuer sollen auch fast alle anderen Nutzungen der Geräte beim Autofahren ausdrücklich verboten werden.

Was Verkehrsminister Gerald Klug (SPÖ) jüngst im STANDARD-Interview angekündigt hat, stammt aus der Feder seines Vorgängers und Parteikollegen Alois Stöger. Mit der geplanten 32. Novelle des Kraftfahrgesetzes werden nicht nur auch SMS-Schreiben, E-Mail-Checken und Surfen im Internet am Steuer unter Strafe gestellt, sondern alles, was vielleicht künftig noch mit mobilen Kommunikationsgeräten möglich sein wird (etwa den Hausroboter zum Gassigehen mit dem Hund losschicken).

Das einzige, was neben Telefonieren mit Freisprecheinrichtung erlaubt bleibt, ist: navigieren. Konkret: Die Navi-Funktion eines Smartphones darf im Auto verwendet werden, "wenn das Gerät in einer geeigneten Halterung befestigt ist", erklärt Ursula Zelenka von der Rechtsabteilung des ÖAMTC. Im Prinzip sind schon jetzt Nebentätigkeiten am Steuer verboten, die einen Lenker in seiner Aufmerksamkeit beeinträchtigen können. Dem allgegenwärtigen Handy wurde eine eigene gesetzliche Erwähnung zuteil, um Rechtssicherheit zu schaffen. Künftig kann jeder, der am Steuer mit einem Handy in der Hand erwischt wird, sofort gestraft werden.

50 bis 2180 Euro Strafe

Wird per Organstrafmandat gleich kassiert, werden in der Regel 50 Euro fällig.Es können aber auch ohne Anhaltungen später Strafmandate ins Haus flattern. Dann nämlich, wenn das Auge des Gesetzes beobachtet hat, dass ein Lenker offenkundig durch ein Gespräch (und zwar egal ob mit Freisprecheinrichtung oder mit Handy am Ohr) abgelenkt wurde und deswegen einen Fahrfehler begangen hat. Wird in einer derartigen Situation etwa ein Fußgänger gefährdet, drohen bis zu 2180 Euro Strafe.

Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung ist recht beliebt. Diverse Umfragen ergaben, dass sich nur die Hälfte des autofahrenden Volkes an das Verbot hält. (simo, 12.2.2016)