Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten.

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Bad Aibling – Sechs Tage nach dem schweren Zugsunglück bei Bad Aibling beginnen am Montag die Instandsetzungsarbeiten an der Gleisstrecke in Oberbayern. 120 Meter Gleisanlagen müssen repariert, 180 Meter Schwellen ausgetauscht und einige Tonnen Schotter verbaut werden, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Sonntag mit. Die Strecke bliebt in den nächsten Tagen gesperrt.

Bei dem schweren Unglück auf der eingleisigen Strecke waren am Dienstag zwei Regionalzüge frontal zusammengeprallt. Elf Menschen kamen ums Leben, dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Die Unglücksursache steht noch nicht fest.

Für die Instandsetzung werden laut DB eine Gleisstopfmaschine mit Schotterpflug sowie Zweiwegebagger eingesetzt. Die Reparaturen an den Gleisanlagen sind auch Voraussetzung für die Bergung des letzten beschädigten Zugteils, der neben dem Gleis am Hang liegt.

Dazu muss der 160-Tonnen-Schwerlastkran direkt an den Zugteil heranfahren können, was erst nach der Gleisreparatur möglich sein wird. Erst nach der Bergung des letzten Zugteils kann dann auch die Oberleitungsanlage wieder aufgebaut werden.

Gedenken an Opfer

Hunderte Trauergäste gedachten am Sonntag in einem Gottesdienst der Opfer. "Sie müssen einen Schmerz tragen, der sie zu zerbrechen droht", sagte die Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, zu den Hinterbliebenen. "Wir wollen miteinander tragen, was unerträglich ist."

Dieser Faschingsdienstag werde sich einbrennen, sagte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising sowie Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. "Gemeinsam kann dieses Unglück nur getragen werden."

Die Kirche war weitgehend für Angehörige und Helfer freigehalten worden. Den Gottesdienst besuchten auch Bahnchef Rüdiger Grube und einige Politiker, darunter Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und die CSU-Vorsitzende von Oberbayern, Ilse Aigner. Wer nicht in die Kirche kam, konnte die Messe im Pfarrsaal und einer Sporthalle verfolgen. Viele schauten auch zu Hause TV-Liveübertragungen an. (APA, 14.2.2016)