Bild: Kindred Spirits on the Roof
Bild: Kindred Spirits on the Roof
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Foto: Kindred Spirits on the Roof
Foto: Kindred Spirits on the Roof

Nach der Zulassung im September ist das japanische Erotikgame "Kindred Spirits on the Roof" nun offiziell auf der PC-Spieleplattform Steam erschienen. Damit ist es das erste Game seiner Art, dessen Sexinhalte nicht der Zensur des US-amerikanischen Betreibers Valve zum Opfer fielen.

In "Kindred Spirits on the Roof" gilt es, die ineinander verliebten Geister zweier verstorbener junger Frauen zusammenzubringen, deren erstes Mal zu arrangieren und sie so in Frieden ruhen zu lassen.

Tabuthema

Weshalb gerade "Kindred Spirits" nun auf Steam erscheinen durfte, ist nicht klar. Bisher zeigte sich Valve sehr rigide und brachte entsprechende Hersteller entweder dazu, Selbstzensur zu üben, oder verbannte Erotikspiele nachträglich aus dem Angebot.

Branchenbeobachter betrachten die Zulassung des Spiels als Hinweis darauf, dass Steam seine Inhalterichtlinien für Entwickler langsam lockern könnte. Schon länger stoßen sich Kunden an der Doppelmoral vieler Gaming-Store-Betreiber, wonach dezidierte Gewaltspiele wie "Hatred" zum Verkauf angeboten werden können, nackte Haut in Spielen hingegen oft ein Tabu darstellt. Eine offizielle Stellungnahme von Valve gibt es bisher nicht.

Positives Zeichen

Gleichzeitig könnte dem japanischen Hersteller von "Kindred Spirits" von Valve angerechnet worden sein, dass er sich mit seinem Spiel für gleichgeschlechtliche Liebe starkmacht. "Dass explizite Beschreibungen von gleichgeschlechtlichen Beziehungen willkommen sind auf so einer großen Gaming-Plattform, ist ein wahrer Beweis für die Aufgeschlossenheit unserer Gesellschaft und der Wunsch nach mehr erwachsener Unterhaltung, die Menschen jeglicher Herkunft genießen können", hieß es vergangenes Jahr vonseiten des Übersetzers Kouryuu. "Es ist toll zu sehen, dass sich unsere jahrelangen Anstrengungen bezahlt machen und Erotikwerke eine breitere Akzeptanz im Mainstream und als Mittel für künstlerischen Ausdruck erhalten." (zw, 15.2.2016)