Meryl Streep glaubte immer, ihre Karriere wäre mit 38 Jahren beendet.

Foto: APA/Gregor Fischer

Berlin – Hollywood-Star Meryl Streep ist der Ansicht, dass die Kontroverse über die Benachteiligung schwarzer und weiblicher KünstlerInnen nicht enden wird, solange es in den Chefetagen der Studios eine Dominanz von Weißen und von Männern gibt. Die 66-jährige Jury-Vorsitzende der diesjährigen Berlinale vertrat ihre Meinung am Sonntag in einer Meisterklasse für 300 junge SchauspielerInnen aus aller Welt.

Menschen müssten beiseitetreten

Auf die Frage, ob ihrer Meinung nach Sexismus und Rassismus in den vier Jahrzehnten ihrer Karriere abgenommen hätten, sagte die US-Schauspielerin: "Ich denke, die Entwicklung geht in eine sehr positive Richtung." Es sei notwendig, "Krach zu machen, um Platz am Tisch zu haben". Menschen müssten beiseitetreten, damit andere mit ihrem Stuhl an der Konversation teilhaben könnten. Entscheidend in der Filmindustrie sei letztlich die "Vielfalt in den Führungsgremien".

Nicht auf Sex-Appeal vertrauen

Sie selbst habe immer gedacht, dass ihre Karriere mit 38 Jahren beendet sein werde, sagte Streep. Danach blieben früher als Rollen nur noch "alte Weiber und Hexen" übrig. Das sei ein Grund, warum sie bis zum Film "Into the Woods" aus dem Jahr 2014 keine Hexe gespielt habe, obwohl sie viele Angebote bekommen habe. Den jungen Schauspielerinnen riet Streep, nicht zu sehr auf ihren Sex-Appeal zu vertrauen, wenn sie auf eine lange Laufbahn mit verschiedenen Rollen unterschiedlichen Alters aus seien. (APA, 15.2.2016)