Rio de Janeiro – Brasiliens Gesundheitsministerium hat in der Zika-Debatte einen möglichen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Schädelfehlbildungen und einem eingesetzten Pestizid zurückgewiesen. "Es gibt keine epidemiologische Studie, die eine Verbindung zwischen dem Einsatz von Pyriproxifen und Mikrozephalie beweist", teilte das Ministerium am Montag mit.

Argentinische Ärzte hatten unter Verweis auf Analysen einer brasilianischen Nicht-Regierungsorganisation die Häufung in Verbindung mit diesem Stoff gebracht. Er wird dem Wasser zugemischt, um die Vermehrung von Moskitos, die das Zika-Virus übertragen können, zu verhindern.

Das Ministerium betonte, man verwende nur von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene sogenannte Larvicide. Dazu zählt auch Pyriproxifen. Allerdings setzen die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Rio Grande do Sul das Insektizid vorerst nicht mehr ein.

Die brasilianische Regierung geht davon aus, dass das Zika-Virus bei einer Infizierung von Schwangeren bei deren Babys eine Fehlbildung des Schädels auslösen kann. Von Mikrozephalie gehen die Ärzte aus, wenn der Kopf 32 Zentimeter oder kleiner ist. Die Zahl der bestätigten Fälle von Mikrozephalie bei Babys, deren Mütter sich in der Schwangerschaft mit Zika infiziert haben, liegt in Brasilien bei 41. Insgesamt gibt es zudem 462 bestätigte und 3.852 Verdachtsfälle von Mikrozephalie. Die steigenden Zahlen hängen auch damit zusammen, dass es seit Oktober wegen des Verdachts eines Zusammenhangs mit Zika eine Meldepflicht gibt. Zika ist bisher in rund 40 Ländern aufgetaucht. (APA, dpa, 15.2.2016)