Mehr als jeder zehnte Euro des Bruttoinlandsprodukts wird in den Gesundheitsbereich investiert.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien – Österreich gibt immer mehr Geld für den Bereich Gesundheit aus. Im Jahr 2014 betrugen die Gesundheitsausgaben 36,25 Milliarden Euro. Im Schnitt steigen diese Ausgaben um fünf Prozent pro Jahr an. Gemessen an der Wirtschaftsleistung legten sie in der Periode von 1990 bis 2014 von 8,4 auf elf Prozent des BIP zu. Das geht aus den jüngsten Daten der Statistik Austria hervor.

2014 entfielen 33,8 Milliarden Euro auf laufende Gesundheitsausgaben und 2,5 Milliarden Euro auf Investitionen im Gesundheitsbereich. Der öffentliche Sektor gab für laufenden Gesundheitsausgaben 25,6 Milliarden Euro aus. Diese beinhalten Ausgaben des Bundes, der Länder, der Gemeinden und der Sozialversicherungsträger. Die öffentlichen Investitionen beliefen sich auf 1,5 Milliarden Euro. Der Anteil der öffentlichen Ausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben betrug damit 27,1 Milliarden Euro bzw. 74,8 Prozent.

Im Vergleich zum Jahr davor stiegen die gesamten Gesundheitsausgaben von 35,1 auf 36,2 Milliarden, also um 1,1 Milliarden Euro an, wobei der Anstieg mit knapp einer Milliarde fast zur Gänze auf den öffentlichen Bereich entfiel. Im Jahr 2013 gab der Staat insgesamt 26,2 Milliarden für Gesundheit aus, 2014 waren es schon 27,1 Mrd. Euro.

Ausgaben für Medikamente überdurchschnittlich hoch

Die größten Kosten verursachten die Spitäler. Auf sie entfielen 13,15 Milliarden bzw. 38,9 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben. Für den niedergelassenen Bereich wurden 7,3 Milliarden bzw. 21,6 Prozent verwendet. Für Medikamente und andere medizinische Güter wurden 16,7 Prozent, für Wohn- und Pflegeheime 8,4 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben aufgewendet.

Im Durchschnitt stiegen die öffentlichen laufenden Gesundheitsausgaben im Zeitraum von 1990 bis 2014 jährlich um fünf Prozent, wobei der Anstieg im Bereich der pharmazeutischen Erzeugnisse und medizinischen Ge- und Verbrauchsgüter mit 6,5 Prozent und der Prävention (6,4 Prozent) am stärksten war.

Das durchschnittliche jährliche Wachstum im Bereich Verwaltung und stationäre Leistungen belief sich auf 5,3 bzw. fünf Prozent und lag damit im Durchschnitt der jährlichen Steigerung der öffentlichen laufenden Gesundheitsausgaben.

Privathaushalte und Privatversicherungen

Private Haushalte und Versicherungsunternehmen gaben im Jahr 2014 rund 7,6 Milliarden Euro für Gesundheitsleistungen aus. Davon wurde mit 36,5 Prozent der größte Anteil für die ambulante Gesundheitsversorgung aufgewendet. Weitere 28,7 Prozent wurden für Leistungen der stationären Gesundheitsversorgung ausgegeben, während mit 27,9 Prozent der drittgrößte Anteil auf pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und Verbrauchsgüter entfiel.

Die Ausgaben der privaten Haushalte und Versicherungsunternehmen wuchsen von 1990 bis 2014 jährlich durchschnittlich um 4,6 Prozent. Wie bei den öffentlichen Finanzierungssystemen stiegen auch hier die Ausgaben für pharmazeutische Erzeugnisse (5,1 Prozent) vergleichsweise stark. Im Gegensatz zu den öffentlichen Ausgaben wuchsen die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben für ambulante Leistungen allerdings deutlich stärker (5,2 Prozent) als jene für die stationäre Gesundheitsversorgung (vier Prozent). (APA, 16.2.2016)