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Manny Pacquiao ist nach seiner Entgleisung bemüht zurückzurudern.

Foto: AP/ Seth Wenig

Manila – Der philippinische Box-Star Manny Pacquiao hat mit einem verbalen Tiefschlag für Empörung gesorgt. In einem Interview mit dem lokalen Sender TV5 sagte er, Homosexuelle seien "schlimmer als Tiere". Der 37-Jährige, der in sieben Gewichtsklassen Weltmeister war und der berühmteste Sportler seines Landes ist, erklärte seine diskriminierende Haltung so: "Sehen Sie bei Tieren, dass männliche mit männlichen und weibliche mit weiblichen zusammen sind? Die Tiere sind besser. Sie kennen den Unterschied zwischen männlich und weiblich."

Die Aussagen sorgten bei Menschenrechtsgruppen und bekannten homosexuellen Persönlichkeiten auf den Philippinen für einen Sturm der Entrüstung. Auf der Inselgruppe mit rund 100 Millionen überwiegend katholischen Einwohnern haben Homosexuelle einen schweren Stand. Gleichgeschlechtliche Ehen oder eingetragene Partnerschaften sind nicht erlaubt.

Das TV-Interview gab Pacquiao im Rahmen seiner Kandidatur für einen Sitz im philippinischen Senat. Nach dem Interview entschuldigte er sich via Twitter für seine Äußerung. Es tue ihm Leid, wenn jemand durch seinen Vergleich verletzt worden sei, so Pacquiao.

Erst im vergangenen Jahr verlor er den "Kampf des Jahrhunderts" gegen Floyd Mayweather einstimmig nach Punkten. Pacquiao konnte sich mit einer Börse von 100 Millionen Dollar über die Niederlage hinwegtrösten. Daraufhin kündigte er seinen Rücktritt aus dem Boxsport an, weil er sich stärker in der Politik engagieren möchte. Zuvor allerdings wolle er noch ein letztes Mal in den Ring steigen. Er schloss nicht aus, dass sein Abschiedskampf eine Revanche gegen Mayweather werden könnte. Bereits im Mai 2010 hatte er Kongresswahlen in seiner Heimatprovinz Sarangani gewonnen und war damit ins Parlament eingezogen. (sid, red, 16.2.2016)