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Boutros Boutros-Ghali im Februar 2001.

Foto: EPA PHOTO AFP/SUHAILA SAHMARANI

New York – Der frühere UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali ist tot. Der ägyptische Diplomat starb im Alter von 93 Jahren, wie der derzeitige Vorsitzende des UN-Sicherheitsrats, der Venezolaner Rafael Ramirez, am Dienstag in New York mitteilte. Boutros-Ghali war von 1992 bis 1996 sechster Generalsekretär der Vereinten Nationen und der erste Afrikaner auf diesem Posten.

Als ägyptischer Diplomat hatte sich Boutros-Ghali insbesondere für die Aussöhnung seines Landes mit Israel eingesetzt. Seine Amtszeit als UN-Generalsekretär war vom Zerfall Jugoslawiens, dem Völkermord in Ruanda und der Irak-Krise geprägt. Vor allem die USA hatten sich gegen eine zweite Amtszeit des Ägypters gestellt und seine Wiederwahl per Veto verhindert.

Der 93-Jährige war vergangene Woche in Kairo ins Krankenhaus gebracht worden. In der ägyptischen Hauptstadt war er 1922 auch als Sohn koptischer Christen zur Welt gekommen. Durch sein Studium in Paris hatte er sich eine enge Verbindung zu Frankreich aufgebaut, die ein Leben lang anhielt. (APA, 16.2.2016)