Wien – Die Republik Österreich hat derzeit keine Schwierigkeiten, Geld auf dem Anleihenmarkt einzusammeln. Mit zwei Bundesanleihen (10,5 und 31 Jahre) habe die Republik am Dienstag fünf Milliarden Euro lukriert, teilte die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) mit. Und das, obwohl so niedrige Zinsen geboten wurden wie noch nie: Die Renditen sind 0,759 Prozent (10,5 Jahre) bzw. 1,503 Prozent (31 Jahre).

"Der Kupon von 0,75 Prozent ist der niedrigste für eine zehnjährige Bundesanleihe in der Geschichte der Republik Österreich", heißt es in der OeBFA-Mitteilung. "Das unterstreicht die Position Österreichs als sicherer Hafen für Investoren weltweit." Noch vor Juni des vergangenen Jahres hatte die Republik den Anlegern 1,2 Prozent Zinsen für eine zehnjährige Anleihe versprochen.

Die zehnjährige Bundesanleihe hat ein Volumen von 3,5 Milliarden Euro, die 31-jährige Bundesanleihe beläuft sich auf 1,5 Milliarden Euro. Auffallend ist das große Interesse von Investoren aus Großbritannien (34 bzw. 23 Prozent des Gesamtvolumens der jeweiligen Anleihen), aber auch aus Deutschland (11 bzw. 34 Prozent) und den Niederlanden (16 bzw. 14 Prozent).

Investoren haben derzeit Schwierigkeiten, ihr Geld sinnvoll anzulegen. Notenbanken verlangen Negativzinsen für Einlagen, Investitionen in den Aktienmarkt sind wegen der weltweiten Turbulenzen an den Börsen riskant. Zugleich müssen sich die Staaten immer mehr verschulden, um steigende Ausgaben zu bewältigen. Um die Ausgaben der Republik zu decken, muss die OeBFA heuer um fast ein Drittel mehr Geld an den Kapitalmärkten einsammeln als noch im Vorjahr. Für 2016 sei die Aufnahme von 27 bis 30 Milliarden Euro geplant, hieß es im Dezember. Der größte Teil des Geldes wird benötigt, um noch im Umlauf befindliche Schulpapiere zu tilgen. 22 Milliarden Euro werden heuer fällig. (APA, 16.2.2016)