Zlatan Ibrahimovic lässt sich nach glücklichem Führungstor von seinen Kollegen herzen.

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Edinson Cavani fixiert den Sieg für die Pariser.

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Jonas Oliveira, Siegestorschütze für Benfica, entledigte sich zur Feier des Tages seines Trikots.

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Paris St. Germain kann mitten im Skandal um ein obszönes Video auf den Aufstieg in der Champions League hoffen. Der französische Serienmeister bezwang seinen Dauerrivalen FC Chelsea am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel mit 2:1 (1:1). Ein spätes Tor des eingewechselten Edinson Cavani (78.) lässt die Pariser weiter vom Aufstieg träumen.

Im Rückspiel am 9. März genügt den Franzosen ein Unentschieden in London, um wie im Vorjahr über den englischen Meister ins Viertelfinale einzuziehen. Im zweiten Spiel besiegte Benfica Lissabon am Dienstag Zenit St. Petersburg dank eines Last-Minute-Tores von Jonas (90.+1) mit 1:0 (0:0). St. Petersburgs Domenico Criscito hatte Sekunden zuvor die Gelb-Rote Karte gesehen.

Skandal-Video

Tagelang hatte der Skandal um Abwehrspieler Serge Aurier PSG fest im Griff. Der Ivorer hatte Trainer Laurent Blanc in einem Video auf unflätigste Weise sexuell beschimpft und dies auch noch mit dem Namen Zlatan Ibrahimovic verknüpft. Blanc warf Aurier sofort raus und zeigte sich bitter enttäuscht.

Actio

Ibrahimovic schien der Wirbel nichts anhaben zu können. Wie eh und je war der schwedische Superstar brandgefährlich und erzielte nach einer ausgelassenen Kopfball-Großchance auch die Führung: Seinen harmlosen Freistoß fälschte John Obi Mikel unhaltbar für seinen Torhüter Thibaut Courtois ab (39.).

Reactio

Mikel hatte mit einem dummen Foul den Freistoß erst verursacht, er machte seinen Fauxpas jedoch umgehend wieder gut, als ihm nach einer Ecke von rechts kurz vor der Halbzeitpause der Ball vor die Füße fiel – er schob zum 1:1 ein (45.).

Für PSG war es fast ungewohnt, einen Gegner auf Augenhöhe zu haben – denn die französische Ligue 1 dominiert der Meister der vergangenen drei Jahre ohne ernsthaften Herausforderer. 35 Ligaspiele in Serie hat PSG saisonübergreifend nicht verloren, der Vorsprung auf den Tabellenzweiten AS Monaco beträgt nach 26 Spieltagen 24 Punkte.

Und dennoch: Der FC Chelsea ist für den von Katar kontrollierten Klub ein alter Bekannter. Zum dritten Mal in Folge treffen sich die schwerreichen Vereine in der K.-o.-Phase: 2014/15 schaltete PSG die Londoner im Achtelfinale aus, ein Jahr zuvor setzten sich die Blues im Viertelfinale durch.

Chelsea in der Defensive

Unter den 46.505 Zuschauern im Prinzenpark war auch der künftige Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der beide Vereine trainiert hat. Chelsea, ohne den verletzten Kapitän John Terry angetreten, zog sich zurück – nach elf Spielen ohne Niederlage unter Guus Hiddink lag der Fokus wie üblich auf der Defensive.

PSG rannte gegen den Wall mit einer hochklassigen Offensive an, doch Lucas Moura, Ibrahimovic und Angel Di Maria fanden nur selten den Weg Richtung Tor. Trapp wiederum musste sich bei PSG lange selbst warmhalten – bis er aus dem Nichts fantastisch gegen einen Kopfball von Diego Costa rettete. Beim 1:1 war er chancenlos.

Benfica, zuletzt 2012 im CL-Viertelfinale, tat sich gegen St. Petersburg lange sehr schwer. Erst ein Kopfball von Jonas nach einer Freistoßflanke von Gaitan in der Nachspielzeit brachte den aufgrund der Spielanteile verdienten Siegestreffer (91.). Zenit, im Herbst Sieger der Champions-League-Gruppe mit Rapid Wiens Europa-League-Gegner Valencia, hatte seit zweieinhalb Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten. (sid, 16.2.2016)

Champions League, Achtelfinal-Hinspiele, Dienstag

Paris St. Germain – Chelsea 2:1 (0:0)
Prinzenpark, Tore: Ibrahimovic (39.), Cavani (78.) bzw. Mikel (45.)

Benfica Lissabon – Zenit St. Petersburg 1:0 (0:0)
Estadio da Luz, Tor: Jonas (91.). Gelb-Rote Karte: Criscito (90.)

Rückspiele am 9. März

Mittwoch, 20.45 Uhr:

KAA Gent – VfL Wolfsburg
AS Roma – Real Madrid