Die knopfäugigen Nager dürfen im Rahmen der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH) der EU weder getötet, gefangen noch gestört werden.

Foto: IGL Marchfeldkanal / Lukas Mroz

Wien – Die Zieselpopulation hinter dem Heeresspital in Wien-Floridsdorf sorgt seit Jahren für Streit. Denn dort, wo sich die strenggeschützten Nager niedergelassen haben, sollen Wohnbauten entstehen – sofern es gelingt, die Tiere vorab auf eine Ausgleichsfläche zu lenken. DER STANDARD berichtete.

Der "Kurier" berichtete nun, dass die Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 Vorarbeiten auf einem Drittel des Bauareals bewilligt hat. Bagger sollen den Oberboden abtragen und so für die Ziesel unattraktiv machen. Dabei müssten laut Auflagen der MA 22 etwa Baue, die beim Baggern entdeckt werden, händisch abgetragen werden.

Ziesel dürfen laut EU-Richtlinie weder getötet noch gefangen oder gestört werden. Ausnahmen, argumentiert jedoch die MA 22, dürften erteilt werden, wenn der "Erhaltungszustand der Ziesel nicht beeinträchtigt wird und das öffentliche Interesse überwiegt". Insgesamt leben laut MA 22 rund 9.500 Ziesel in Wien, der Bestand sei "so gut wie noch nie". (cmi, 17.2.2016)