Wenn ein Wolf in Salzburg Rehe reißt, kommt es zu einer hitzigen Versammlung mit örtlichen Viehzüchtern, bei der der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Andrä Rupprechter, sich in die vorderste Front der potenziellen Wolfsjäger einreiht: "Ich bin sogar bereit, selbst eine Jagdkarte für Salzburg zu lösen", sagte er laut Pinzgauer Nachrichten.

Ja, wilde Wölfe verbreiten bei vielen noch Angst und Schrecken. Es erhebt sich die Forderung nach Abschuss, obwohl es seit langer, langer Zeit keinen dokumentierten Fall gibt, dass sie Menschen angegriffen hätten. Die schweren Verletzungen, die durch Haushunde alle paar Monate verursacht werden – kürzlich zerfleischten zwei Rottweiler einem Fünfjährigen das Gesicht und seiner Oma die Unterarme -, erregen weniger Aufsehen. Minister Rupprechter, der seit seiner Angelobung "vor dem heiligen Herzen Jesu" eher unauffällig geblieben ist, ruderte jetzt etwas zurück, ist aber doch der Meinung, "dass wir im Alpenraum keine großflächige Besiedlung brauchen, weder vom Wolf noch vom Bären".

Abgesehen davon, dass das ohnehin niemand will; und dass Tierschutzorganisationen Prämien für Versicherungen gegen Wolfsrisse bezahlen, gibt es ja noch die wackeren Jäger, die leider immer wieder geschützte seltene (Raub-) Tiere abknallen. So wie die ältere Dame, die jüngst einen Luchs erlegte, den sie für einen Fuchs gehalten haben will. (Hans Rauscher, 17.2.2016)