Washington – Angesichts der Konjunkturabkühlung in China und der Turbulenzen an den Finanzmärkten signalisiert die US-Notenbank Fed ein langsameres Tempo bei Zinserhöhungen. Eine Reihe von Führungsmitgliedern äußerte auf der jüngsten geldpolitischen Sitzung Ende Jänner die Sorge, dass die US-Wirtschaft durch Störfaktoren von außen in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen weiter hervorgeht, sprachen die Währungshüter darüber, ihre Ende 2015 geäußerte Ansicht über die angemessene Straffung der Geldpolitik zu überdenken. Dies gilt als Hinweis, dass sie von den damals signalisierten vier Zinsschritten für 2016 abrücken dürften.

Experten erwarten, dass die Notenbank angesichts des widrigen globalen Umfelds zunächst auf weitere Erhöhungen verzichtet. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit rund zehn Jahren die Leitzinsen wieder angehoben – auf 0,25 bis 0,5 Prozent. Auf der Jänner-Sitzung entschied sie dann, den Schlüsselsatz zur Versorgung des Finanzsystems mit Geld nicht weiter nach oben zu schrauben. Wie aus den Protokollen hervorgeht, will die Fed weiterhin die globale Entwicklung und den Ölmarkt genau beobachten. Der rasante Verfall dieses weltweit benötigten Rohstoffes hatte sie im Jänner mit zur Vorsicht bewogen.

An den US-Börsen gab es am Abend keine Reaktion auf die Protokolle. Der Dow Jones-Index lag wie schon zuvor 1,6 Prozent im Plus, die Nasdaq stieg um 2,2 Prozent. (APA/Reuters, 17.2.2016)