Wien – Kritik an Plänen von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) zum geplanten sukzessiven Abbau von Sonderschulen bis 2020 kommt vom Team Stronach: Klubobmann Robert Lugar fürchtet "die mutwillige Zerstörung eines funktionierenden Systems" ohne adäquate alternative Angebote für Kinder und Eltern, wie er am Donnerstag vor Journalisten erklärte.

Beispiel Kärnten

In Kärnten beobachte man etwa, dass Eltern dazu "gedrängt" würden, ihre Kinder nicht mehr in die Sonderschule zu geben. Dann erkläre man, dass es keinen Bedarf mehr gebe und nehme das als Argument für die Schließung von Einrichtungen, so der Team Stronach-Bildungssprecher, der im heutigen Unterrichtsausschuss einen Antrag zu dem Thema einbringen will. Am Beispiel Kärnten könne man die zukünftige Entwicklung in Österreich ungefähr ablesen, zeigte sich Lugar überzeugt.

Modelle, in denen beispielsweise Kinder mit Behinderungen in kleinen Gruppen in das Regelschulwesen integriert werden, würden in vielen Fällen keinen Sinn machen, erklärten betroffene Eltern. Wenn Kinder und Jugendliche – etwa Autisten – in großen Gruppen nicht zurechtkommen, funktioniere der inklusive Ansatz nicht. An vielen Regelschulen fehlen auch die nötigen Therapie-Angebote. Die Erfahrung zeige auch, dass an Sonderschulen der Austausch mit Eltern besser funktioniere. (APA, 18.2.2016)