Frisch gebackener Kammerschauspieler Peter Simonischek in den Seitenblicken.

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So ein leichtfüßiger Beitrag – wird u.a. auf Spiegel-Online herumgereicht – hätte auch die Seitenblicke geadelt: Training bei FC Barcelona, zu Gast Italiens Barde Eros Ramazzotti. Alle gut drauf, auch Stürmer Lionel Messi. Ramazzotti kickt ein bisschen mit, ist allerdings offenbar nur zugegen, um ein Zauberkunststück zu erflehen.

Und der kleine Argentinier erbarmt sich: Messi steht weit weg vom (vor allem auch weit hinter dem Tor), schießt den Ball aber dennoch – in bananenartiger Flugbahn – locker ins Gehäuse. Anschließend hebt Eros aus dankbarer Bewunderung Lionel in die Höhe. Messi schoss ja von dort aus, wo Balljünglinge die Kugel holen und für Corner bereitlegen!

FC Barcelona

Auch in den Seitenblicken ging es theoretisch um das Möglichmachen des Unmöglichen. Jedenfalls wurde auf offener Burgtheaterbühne dem nunmehrigen Kammerschauspieler Peter Simonischek unterstellt, er vermöge selbst eine Maus darzustellen, obwohl er längenmäßig den Eindruck erweckt, mit Basketballern auf Augenhöhe diskutieren zu können.

Doch keine Mausverwandlung. Trotz der Aufmunterung von Burgchefin Karin Bergmann ("Ihm ist jede Herausforderung antragbar") machte der Mime von seiner Kunst keinen Gebrauch. Einerseits bedauerlich. Es wäre das schauspielerische Zauberpendant zu Messis unmöglichem Tor geworden.

Anderseits verständlich. Die Metamorphose sprengte den Rahmen einer Ehrung; außerdem bedarf alles des Trainings: "Man muss immer wieder von vorne anfangen", einfach so aus dem Ärmel schütteln – "bei mir hat das nie geklappt...", so Simonischek, dem Messi sicher zustimmen würde, auch wenn seine aktuellen Kunststücke anderes vermuten lassen. (Ljubiša Tošić, 19.2.2016)