London – Die Königsdisziplin der Königspinguine ist das Schwimmen, an Land wirken sie etwas unbeholfen. Gerade rund um die Brutzeit verbringen sie dort aber längere Zeit – und müssen dabei oft ohne Nahrung auskommen. Um für diese Hungerphasen besser gerüstet zu sein, legen die Tiere enorme Fettreserven an, ihr Gewicht schwankt teilweise extrem.
Forscher der britischen University of Roehampton wollten nun wissen, wie der dicke Bauch die Fortbewegung der Pinguine an Land beeinflusst, und stellten sie dafür aufs Laufband. Es zeigte sich: Zwar ändert sich die Biomechanik des Watschelns mit Zunahme des Körpergewichts nicht. Fette Vögel stehen aber im Vergleich zu ihren schlanken Artgenossen deutlich wackeliger auf den Beinen.
Verlagerter Körperschwerpunkt
Für ihre Studie untersuchten die Biologen Pinguine der Kolonie Baie du Marin auf der Île de la Possession im südlichen indischen Ozean. Sie wählten einige wohlgenährte Männchen aus und ließen sie übers Laufband watscheln. In den folgenden Wochen wiederholten sie die Tests mit den inzwischen abgespeckten Tieren.
Analysen und Vergleiche der Ergebnisse zeigten zwar, dass es keine gewichtsbedingten Unterschiede bei der Schrittfrequenz und Biomechanik gab, so die Forscher. Allerdings zeigten sich Unterschiede in der Haltung: Wahrscheinlich vermindere sich die Stabilität der Vögel aufgrund des Richtung Bauch verlagerten Körperschwerpunkts, so die Wissenschafter. Dies wiederum dürfte zu vermehrten Ausgleichsbewegungen führen, die mit einer anderen Beobachtung einhergehen: Nämlich, dass dicke Pinguine tollpatschiger sind und öfter stürzen als schlanke. (red, 18.2.2016)