Grafik: Wayland

Schon vor geraumer Zeit wurde Wayland als Nachfolger des klassischen X-Servers auserkoren. Das mittlerweile mehrere Jahrzehnte alte X.org-Projekt sei einfach nicht mehr für die Herausforderungen moderner Systeme gerüstet – und zwar weder in Hinblick auf die Performance noch auf die Sicherheit, so die dahinter stehende Überlegung. Bis heute lässt dieser Wechsel auf sich warten, nun machen die Entwickler aber zumindest einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung.

Drop it

Mit Wayland 1.10 gibt es nun eine neue Version der Software, die ein zentrales Puzzlestück nachreicht: Den Drag-and-Drop-Support. Im Vergleich zu X.org soll hier das Zielobjekt mehr Kontrolle darüber haben, welche Aktion schlussendlich ausgeführt wird, führt Samsung-Entwickler Bryce Harrington in einem Blogeintrag aus. Samsung nutzt Wayland für sein Linux-basiertes Betriebssystem Tizen. Neben Fehlerkorrekturen bringt die neue Version auch diverse Sicherheitsverbesserungen, darunter welche im Zusammenspiel mit SELinux.

Baustellen

Unterdessen bleibt unklar, wann die erste große Distribution den Sprung auf Wayland wagt. Fedora hat für diesen Schritt eine Art TODO-Liste angelegt, auf der aktuell allerdings noch einige offene Punkte zu finden sind. Insofern ist es derzeit alles andere als sicher, dass das kommende Fedora 24 von Haus aus einen Wayland-basierten Desktop verwenden wird. Optional steht ohnehin bereits in aktuellen Fedora-Versionen eine Wayland-Session zur Verfügung. (apo, 18.2.2016)