Johannesburg/Maputo/Lilongwe – Nach Kämpfen im Zentrum von Mosambik sind nach Angaben der Vereinten Nationen bereits 6.000 Menschen in das Nachbarland Malawi geflohen. Die Flüchtlinge, zumeist Frauen und Kinder, haben im Ort Kapise im südmalawischen Bezirk Mwanza Zuflucht gesucht, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Donnerstag erklärte.

Überfülltes Flüchtlingslager

Seit Dezember ist es in Mosambik in der nahen Provinz Tete vereinzelt zu Kämpfen zwischen bewaffneten Mitgliedern der Oppositionspartei Renamo und Sicherheitskräften gekommen. Das improvisierte Flüchtlingslager ist nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen bereits überfüllt. Die Menschen leben dort "unter völlig ungenügenden Bedingungen, die die humanitären Mindeststandards bei weitem verfehlen", erklärte die Hilfsorganisation. Normalerweise lebten in Kapise rund 150 Familien, nun seien mehr als 1.000 Familien aus Mosambik dazugekommen. Pro Person und Tag gebe es nur acht Liter Wasser, mindestens 15 Liter seien absoluter Mindeststandard in Notfällen. "Es besteht die Gefahr von Epidemien", hieß es.

Die Behörden in Malawi wollen UN-Angaben zufolge, dass die Flüchtlinge in Kapise bleiben. Sie hoffen, dass die Menschen bei einer Beruhigung der Lage rasch wieder nach Tete zurückkehren werden. Malawi ist einem UN-Index zufolge eines der ärmsten Länder der Welt. (APA, 18.2.2016)