Kenias Leichtathletik wird schon seit langem kritisch beobachtet.

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London – Kenias Leichtathleten droht das Aus für die Olympischen Spiele in Rio, sollte der Verband von der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) als nicht regelkonform eingestuft werden. "Ich weiß, dass die Wada sich die kenianische Anti-Doping-Agentur sehr genau anschaut", sagt Sebastian Coe, der Präsident des Weltverbands (IAAF). "Eine geringe Anzahl von Ländern verursacht einen unverhältnismäßig großen Imageschaden. Wir müssen die Initiative ergreifen. Wenn das bedeutet, diese Länder von Olympia oder Weltmeisterschaften auszuschließen, ja, dann müssen wir das tun."

In der vergangenen Woche hatte die Wada wegen der weiterhin mangelhaften Bemühungen die kenianische Anti-Doping-Agentur ADAK auf die Beobachtungsliste gesetzt. Innerhalb einer letzten Frist von zwei Monaten muss das Land nun die Auflagen der Wada erfüllen, sonst droht die Suspendierung. Erst dann können die zuständigen Verbände und Organisationen Sanktionen verhängen. "Mich beunruhigt die Drohung nicht, weil die ADAK ein Regelwerk ausarbeitet, das als Gesetz verabschiedet werden soll", sagte am Donnerstag Kenias Verbandspräsident Jackson Tuwei: "Ich bin zuversichtlich, dass wir Erfolg haben werden."

Bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking war Kenia erstmals an der Spitze des Medaillenspiegels gestanden. Allerdings steht das Land seit Monaten unter verstärkter Beobachtung. Mehr als ein Dutzend kenianische Athleten sind derzeit wegen Dopings gesperrt, drei führende Funktionäre des nationalen Leichtathletik-Verbandes AK wurden von der Ethikkommission des Weltverbandes IAAF vorläufig suspendiert. Ihnen wird Bestechlichkeit und die Veruntreuung von Sponsorengeldern vorgeworfen. (sid, red, 18.2.2016)