Bei VW dreht sich noch immer vieles um den Abgasskandal. Und auch Daimler hat nun mit einer Sammelklage zu kämpfen.

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Wolfsburg/Seoul – Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit dem Abgasskandal die Büros von Volkswagen durchsucht. Dies sei Teil der Ermittlungen wegen der Manipulation von Abgaswerten, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag. Volkswagen bestätigte die Durchsuchungen.

Im vergangenen Monat hatte das Umweltministerium in Seoul eine Strafanzeige gegen den VW-Chef in dem asiatischen Land gestellt. Ihm wird vorgeworfen, dass der Rückruf-Plan für die betroffenen Autos nicht den gesetzlichen Voraussetzungen entspricht. Im November hatte Südkorea zudem wegen der Abgas-Manipulationen eine Rekordstrafe von umgerechnet rund elf Millionen Euro gegen VW verhängt.

US-Sammelklage gegen Daimler

In den USA ist sieht sich derweil Daimler wegen angeblich überhöhter Diesel-Abgaswerte mit einer Sammelklage konfrontiert. Die Angaben von Mercedes, wonach die "BlueTec"-Dieseltechnologie die weltweit sauberste sei, seien "irreführend und falsch", heißt es in der Klage, die bei einem Gericht in Illinois eingereicht wurde. Darin werden 14 Modelle aufgeführt.

Tatsächlich würden die in den USA zulässigen Höchstwerte um das 19-Fache überschritten, bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius sogar um das bis zu 65-Fache, heißt es in der Klageschrift. Ein Mercedes-Sprecher sagte, es gebe keine Grundlage für die Klage. Das Unternehmen werde die Unterlagen prüfen und sich verteidigen.

Grenzwerte überschritten

Allerdings hatte der Mercedes C 220 bei Tests in den Niederlanden die Grenzwerte für Stickoxid-Ausstöße (NOx) überschritten. Daher stellte die Umweltschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Antrag auf Widerruf der Typgenehmigung des Dieselfahrzeugs.

Der Hersteller hatte die Testergebnisse des niederländischen Instituts nicht bestritten. Zum Schutz des Motors fahre Mercedes bei der C-Klasse die Abgasnachbehandlung bei Temperaturen von unter zehn Grad Celsius herunter, hatte ein Sprecher damals erklärt. Dadurch erhörten sich die Ausstöße. Die Abgasnachbehandlung werde aber "zu keiner Zeit" gänzlich abgeschaltet. Mercedes erfülle mit seinen Modellen die gesetzlichen Anforderungen und setze keine Manipulationssysteme ein. (APA/Reuters, 19.2.2016)