Moskau – In der Debatte über die Zukunft Syriens hat Russland Äußerungen des verbündeten Staatschefs Bashar al-Assad über eine Rückeroberung des gesamten Landes kritisiert. Assads Kurs stehe "nicht im Einklang mit Russlands diplomatischen Bemühungen", sagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin der Tageszeitung "Kommersant" vom Freitag. Zugleich warnte er Assad vor Konsequenzen.

Die Syrien-Kontaktgruppe hatte sich am Freitag vergangener Woche in München auf eine Feuerpause verständigt und dafür eine Frist von einer Woche gesetzt. Die Kämpfe dauerten zuletzt aber an. Assad kündigte seinerseits in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP an, ganz Syrien zurückerobern zu wollen. Andere Ziele bezeichnete er als "nicht logisch".

Tschurkin sagte nun, wenn Assad "der russischen Anleitung zur Lösung der Krise" folge, habe Syrien "eine Chance, diese auf einem würdigen Weg zu verlassen". "Wenn sie aber diesen Pfad verlassen, und das ist meine persönliche Meinung, könnte es eine sehr schwierige Lage geben, auch für sie selbst." Assad müsse auf die russischen Bemühungen eingehen. (APA, 19.2.2016)