Etwa 3.000 Paare gaben sich in dreistündiger Zeremonie Jawort

Seoul – Die auch als Moon-Sekte bekannte Vereinigungskirche hat in Südkorea am Samstag eine ihrer umstrittenen Massenhochzeiten gefeiert. Etwa 3.000 uniform gekleidete Paare aus mehr als 60 Ländern gaben sich am Sitz der Sekte in Gapyeong nordöstlich von Seoul in einem Stadion das Jawort.

Rund 2.000 von ihnen hatten bereits vor dem Beitritt zur Sekte die Ehe geschlossen und erneuerten bei der dreistündigen Zeremonie ihr Versprechen.

Geleitet wurde die Feier wie in den vergangenen Jahren von Hak Ja-han, der 73-jährigen Witwe des Sektengründers Sun Myung-moon, der im September 2012 im Alter von 92 Jahren gestorben war. Wie üblich bei den Massenhochzeiten trugen die Männer praktisch identische schwarze Anzüge, die Frauen lange weiße Brautkleider mit Schleier.

Kritiker sehen Gehirnwäsche

Die Moon-Sekte praktiziert die Massenhochzeiten seit den frühen 60er Jahren. Im Jahr 1997 versammelte sie in Washington rund 30.000 Paare zu einer Massenhochzeit. Zwei Jahre später gaben sich im Olympiastadion von Seoul etwa 21.000 Paare das Jawort. Kritiker werfen der Sekte vor, ihre Anhänger einer regelrechten Gehirnwäsche zu unterziehen.

Die meisten der Ehen wurden früher von Moon persönlich arrangiert, der davon überzeugt war, dass Liebesheiraten zu sexuellen Ausschweifungen und einer kranken Gesellschaft führten. Inzwischen werden die meisten Ehen von den Eltern arrangiert. Die Eheleute müssen unter Eid ihre Jungfräulichkeit bestätigen und dürfen erst nach 40 Tagen Sex miteinander haben. (APA, 20.2.2016)

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