Werder-Trainer Viktor Skripnik musste die zwölfte Niederage seiner Mannschaft mitansehen.

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Franck Ribery (gegen György Garics) gab nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause sein Comeback für die Bayern

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Ingolstadt – Werder Bremen bleibt ein ernsthafter Kandidat für den Abstieg aus der deutschen Fußball-Bundesliga. Auch am 22. Spieltag der Saison blieb die schlechteste Abwehr der ersten Liga nicht ohne Gegentreffer, die Hanseaten unterlagen mit 0:2 (0:1) beim FC Ingolstadt. Der Aufsteiger dagegen feierte bei nasskaltem Wetter durch Treffer von Benjamin Hübner (12.) und Lukas Hinterseer (90., Foulelfmeter) seinen dritten Heimsieg nacheinander und hat nun als Zehnter nun zwölf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz – und auf Werder Bremen.

"Das war ein ganz, ganz wichtiger Sieg. Jeder Sieg ist wichtig, aber gegen einen direkten Konkurrenten umso mehr. Das war heute das Kampfspiel, das wir erwartet haben. Wenn wir so weitermachen zu Hause, dürfen wir Hoffnung haben, weiter in der Bundesliga zu spielen", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl.

Mindestens einen Gegentreffer hatte der SV Werder in jedem der vergangenen 25 Bundesliga-Spiele hinnehmen müssen – auch diesmal dauerte es nicht lange, ehe die Hintermannschaft komplett indisponiert war. Nach einem Freistoß durch Pascal Groß durften nacheinander Almog Cohen, Marvin Matip und Dario Lezcano aus kürzester Distanz versuchen, den Ball über die Linie zu bringen – auch Torschütze Hübner wurde dann nicht entscheidend gehindert. Sambou Yatabaré verschuldete kurz vor Schluss ungestüm den Elfmeter.

Für Innenverteidiger Hübner, ansonsten auch diesmal Garant für die stabile Ingolstädter Defensive, war es der erste Bundesliga-Treffer, für seine Mannschaft mittlerweile der fünfte in Folge nach einer Standardsituation.

Hinterseer in zwei Anläufen

Anthony Ujah hatte eine gute Viertelstunde später nach Vorlage von Claudio Pizarro die Chance zum Ausgleich für die Bremer, Torhüter Ramazan Özcan reagierte aber prächtig (27.). Bei der zweiten Gelegenheit von Ujah nach Vorarbeit Pizarros (51.) musste der Ingolstädter Schlussmann nicht eingreifen.

Darüber hinaus hatten die Gäste, die ohne Kapitän Clemens Fritz (Sprunggelenk) auskommen mussten, über die gesamte Spielzeit große Probleme beim Spielaufbau. Ingolstadt störte entschlossen jeden Angriffsversuch und wartete geruhsam auf Konter, spielte diese aber in der zweiten Halbzeit nicht konsequent zu Ende.

Für Hinterseer war es das zweite Saisontor. Der Tiroler musste zweimal anlaufen, sein erster Penalty zählte nicht, weil Spieler zu früh in die Strafraum gelaufen waren. Doch er behielt die Nerven und verwandelte auch bei der Wiederholung. Markus Suttner stand nicht im Kader von Hasenhüttl. Bei den Bremern wurde Florian Grillitsch in der 77. Minute aus- und Zlatko Junuzovic in der 66. Minute eingetauscht.

Durch die Niederlage von Werder rückte Hoffenheim bis auf zwei Zähler an die Norddeutschen heran. Das 3:2 über Mainz 05, bei dem Julian Baumgartlinger durchspielte und Karim Onisiwo nicht im Aufgebot stand, war der erste Sieg unter dem 28-jährigen Coach Julian Nagelsmann.

Zweimal Müller in München

Bayern München kam zu einem etwas mühevollen 3:1-Heimsieg gegen Darmstadt und vergrößerte damit den Vorsprung auf den ersten Verfolger Dortmund zumindest für einen Tag auf elf Punkte. Die Hausherren lange Zeit große Probleme gegen die stark ersatzgeschwächten Darmstädter, bei denen György Garics so wie Alaba beim Rekordchampion durchspielte. Sandro Wagner brachte die wie gewohnt aufopferungsvoll kämpfenden Gäste in der 26. Minute per Kopf mit 1:0 in Führung.

Nach der Pause kamen die klar überlegenen Bayern dann zu ihren Toren. Thomas Müller in der 49. und mit einem Fallrückzieher in der 71. Minute sowie Robert Lewandowski nach Vorarbeit von Franck Ribery sorgten für den 19. Liga-Sieg der Bayern in 22 Spielen.

Bei Gladbachs 1:0 über den 1. FC Köln fehlten Martin Hinteregger wegen den Nachwirkungen eines grippalen Infekts und Martin Stranzl wegen einer Muskelverletzung. Gäste-Trainer Peter Stöger wechselte Philipp Hosiner in der 76. Minute ein. "In den ersten 45 Minuten waren wir nicht richtig im Spiel. Dafür wurden wir bestraft. Danach waren wir besser. Aber wenn man 45 Minuten so auftritt, dann ist es klar, dass man keine Punkte mitnimmt", resümierte der FC-Trainer. (sid/red, 20.2. 2016)