Washington – Bernie Sanders sorgt bei den Vorwahlen der US-Demokraten weiter für Furore. Ersten Ergebnissen zufolge liegt der Linksaußen-Kandidat auch im Bundesstaat Nevada gleichauf mit der favorisierten Ex-Außenministerin Hillary Clinton, meldete der US-Nachrichtensender CNN am frühen Samstagnachmittag (Ortszeit).
Nach Auszählung von sieben Prozent der Stimmen kam Clinton auf 50 Prozent, während Sanders 49,6 Prozent verbuchte. Ein ähnliches Patt hatte es schon bei den ersten Vorwahlen in Iowa gegeben. In der zweiten Runde in New Hampshire konnte der Senator aus dem benachbarten Vermont einen Erdrutschsieg verbuchen.
Clinton hofft auf Latinos
Wie in Iowa lief die Vorwahl auch in Nevada in Form von Parteiversammlungen ("Caucuses") ab, in denen Mitglieder der Demokraten debattierten und wählten. Clinton hatte sich Hoffnungen auf einen klaren Sieg in dem südwestlichen Staat gemacht und dabei vor allem auf die große Gruppe von Wählern lateinamerikanischer Abstammung gesetzt.
Sanders hatte bisher Schwierigkeiten, bei Latinos und Schwarzen zu punkten. Seine Anti-Establishment-Haltung und sein Eintreten für eine Umverteilungspolitik nach europäischem Vorbild fallen aber angesichts der immer größeren Schere zwischen Arm und Reich bei vielen US-Bürgern auf fruchtbaren Boden.
Die Republikaner hielten seit Samstagvormittag eine offene Vorwahl im Südstaat South Carolina ab. Dort wurde mit Spannung erwartet, ob der wortgewaltige Milliardär Donald Trump oder der erzkonservative Senator Ted Cruz die Nase vorne haben wird. Cruz hatte die erste Vorwahl in Iowa gewonnen, Trump die zweite in New Hampshire. (red, APA, dpa, 20.2.2016)