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Ein sehr schönes finnisches Wochenende für Michael Hayböck.

Foto: Reuters/LEHTIKUVA

Lahti – Skispringer Michael Hayböck hat beide Weltcup-Bewerbe der WM-Generalprobe in Lahti gewonnen. Der Oberösterreicher jubelte am Sonntag auf der Normalschanze mit zweimaliger Höchstweite überlegen vor dem Deutschen Karl Geiger und dem Japaner Taku Takeuchi über seinen dritten Weltcup-Erfolg. Am Freitag hatte er in Finnland bereits von der großen Schanze triumphiert.

Auf der kleinen – die Konkurrenz war aufgrund des starken Windes dorthin verlegt worden – zeigte sich der 24-Jährige von den turbulenten Bedingungen unbeeindruckt. Er legte mit Sprüngen auf 98,5 und 100 Meter 9,2 Punkte vor Geiger (1. Weltcup-Podestplatz überhaupt) zwei blitzsaubere Sprünge hin. "Ich bin überglücklich, das ist unglaublich cool", freute sich der Doppelsieger im ORF-Interview. Den genauen Grund für den aktuellen Höhenflug kenne er selbst nicht genau. "Ich weiß nicht ganz, was ich momentan richtig mache, ich versuche jetzt einfach nichts zu ändern".

Fortsetzen kann er den Lauf bereits am Dienstag in Kuopio. Dass die beiden Erfolge auf den kommenden WM-Schanzen gelungen sind, sei von großem Wert. "Wenn ich hier zweimal gewinne, sind das die richtigen Schanzen für die WM." Seinen bis vor wenigen Tagen einzigen Weltcupsieg hatte er am 6. Jänner 2015 beim Tournee-Finale in Bischofshofen gefeiert. In Lahti sorgte Hayböck für den dritten Saisonsieg des ÖSV. Stefan Kraft hatte Ende Jänner in Zakopane gewonnen.

Der Salzburger belegte am Sonntag unmittelbar vor dem überlegenen Weltcupspitzenreiter Peter Prevc (SLO) Rang acht. Der Tiroler Philipp Aschenwald rutschte im zweiten Durchgang vom sensationellen vierten noch auf den 24. Platz zurück. Manuel Poppinger wurde 26., Andreas Kofler kam nicht über den 50. und letzten Platz hinaus.

"Mir fehlen ein bisserl die Worte"

Österreichs nun dreifacher Skisprung-Weltcupsieger war nach seinem Double in Lahti, dem WM-Schauplatz 2017, hochzufrieden. "Mir fehlen ein bisserl die Worte. Es war ein unglaubliches Wochenende, das hätte ich mir auf keinen Fall so erträumt, dass es so läuft", sagte Hayböck, der sich damit im Weltcup bis auf 81 Punkte an den drittplatzierten Norweger Kenneth Gangnes herangearbeitet hat.

Hayböck fährt mit einem guten Gefühl aus Lahti weg. "Ich habe immer schon gewusst, dass Lahti ein spezieller Platz ist, den ich sehr gern mag. Ich habe hier vor zweieinhalb Jahren zweimal einen Kontinentalcup gewonnen und mir dadurch das Ticket für die Vierschanzentournee erkämpft. Jetzt habe ich zweimal einen Weltcup gewonnen, auf Schanzen, wo nächstes Jahr die WM stattfinden wird. Ich freue mich irrsinnig."

Die Verlegung von der Großschanze auf den kleinen Bakken zahlte sich für Hayböck gleich doppelt aus. Denn von der großen Schanze wäre bei den Windbedingungen wohl kein Bewerb zustandegekommen. "Es war eine gute Entscheidung. Ein Wettkampf ist besser als kein Wettkampf. Die kleine habe ich nicht gekannt, sie taugt mir mindestens gleich gut", meinte Hayböck.

Zeit zum Feiern blieb nicht wirklich, denn das ÖSV-Team trat noch am Sonntag eine viereinhalbstündige Bus-Reise nach Kuopio an, wo schon am Montag die Qualifikation auf dem Programm steht. "Die Schanze mag ich auch ganz gern. Finnische Schanzen haben einen eigenen Charakter und das taugt mir." Hayböck hofft, dass die ebenfalls windanfällige Schanze vom Wind verschont bleibt.

Noch am Sonntagabend verlautete die FIS, dass der am Samstag ausgefallene Teambewerb von Lahti schon am Montag nach der Qualifikation in Kuopio (17.15 Uhr MEZ) nachgetragen wird. (APA, 21.2.2016)