Stockholm – Der Export von Waffen, mit denen die Kriege der Gegenwart und wohl auch jene der Zukunft geführt werden können, steigt weltweit an. Das belegen die neuesten Zahlen des Friedensforschungsinstitutes Sipri, die am Montag veröffentlicht wurden. Sipri wählt für seine Statistiken stets Vergleichszeiträume von fünf Jahren. Demnach wurden von 2011 bis 2015 auf der Erde um insgesamt 14 Prozent mehr Waffen ausgeführt als in den Jahren 2006 bis 2010.

Mit einem Anteil von 33 Prozent stehen die USA klar an der Spitze der Waffenexporteure. Ein Großteil der US-Waffen geht nach Saudi-Arabien, in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und in die Türkei. Russland liegt bei den Exporten mit 25 Prozent auf Rang zwei, der Anstieg ist mit einem Plus von 28 Prozent allerdings etwas höher als in den USA (plus 27 Prozent).

Eigenproduktion in China

China liegt, was den aktuellen Anteil an den weltweiten Waffenexporten betrifft, mit 5,9 Prozent zwar nur relativ knapp vor Frankreich (5,6), verzeichnet aber mit einem Plus von 88 Prozent im Vergleich zur letzten Fünf-Jahres-Periode ein besonders rasantes Wachstum. Seine Importe hat China hingegen um ein Viertel reduziert – das Land produziert also immer mehr Waffen selbst.

Während die Waffenexporte aus anderen Erdteilen zunehmen, exportierten europäische Staaten zwischen 2011 und 2015 deutlich weniger. In Frankreich etwa fielen die Ausfuhren um knapp zehn Prozent, in Deutschland um mehr als 50 Prozent. Auch die Importe gingen in Europa um 41 Prozent zurück.

Österreich ist kein großer Waffenexporteur: Laut den Autoren der Studie dürfte das mit dem Produktionsstopp der Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH zusammenhängen. (red; APA, 23.2.2016)