Das Command/Service Module (CSM) Charlie Brown der Apollo-10-Mission.

Foto: NASA

Washington – Als US-Astronauten im Mai 1969, mehrere Monate vor der ersten Mondlandung, in ihrer Kapsel den Erdtrabanten umrundeten, bekamen sie Seltsames zu hören: Mysteriöse Pfeiftöne kamen da aus den Lautsprechern, über den Ursprung dieser "Weltraummusik" wird bis heute gerätselt. Die US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte die Aufnahmen nun erstmals (einen Ausschnitt als mp3-File gibt es hier), eine Dokumentation des Fernsehsenders Discovery Channel stellte sie der Öffentlichkeit vor.

Rund eine Stunde lang vernahmen die Astronauten Thomas Stafford, John Young und Eugene Cernan der Apollo-10-Mission die Geräusche. "Hört ihr das, diesen Pfeifton?", fragte Cernan seine Kollegen und sprach von "Weltraummusik". Das Raumschiff befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Rückseite des Mondes, es gab also keinen Funkkontakt zur Erde. Zunächst überlegten die drei Astronauten, ob sie dem Einsatzzentrum in Houston von den Geräuschen überhaupt erzählen sollten – aus Angst, nicht ernst genommen zu werden.

Überlagerung von Funksignalen?

Ein NASA-Ingenieur erklärte später, die Geräusche seien möglicherweise durch die Überlagerung von Funksignalen ausgelöst worden. Doch der US-Astronaut Al Worden, der auf einer späteren Apollo-Mission flog, gab sich mit der Erklärung nicht zufrieden: "Wenn da etwas aufgenommen wurde, dann war da auch etwas."

Die Apollo-10-Mission setzte übrigens einen bis heute unerreichten Rekord: Während der Wiedereintrittsphase am 26. Mai 1969 stürzte die Landekapsel mit einer Geschwindigkeit von 39.897 Kilometer pro Stunde zur Erde. Es war die höchste je von einem Menschen erreichte Geschwindigkeit. (APA, red, 23.2.2016)