Gionee dürfte hierzulande viele Personen kein Begriff sein. Es ist einer von zahlreichen chinesischen Herstellern von Android-Smartphones. Doch mit dem S8, das das Unternehmen auf dem Mobile World Congress vorgestellt hat, sticht Gionee hervor. Der WebStandard konnte es kurz ausprobieren.

Design

Zunächst fällt die gute Verarbeitung und das elegante Design auf. Das Gionee S8 kommt mit einem Unibody-Metallgehäuse in den Farben Rosa, Gold oder Grau. Mit 7 Millimetern ist es besonders dünn und zudem sehr leicht. Dennoch wirkt es robust und gut verarbeitet. Auf der Vorderseite befindet sich ein Homebutton, in dem auch ein Fingerabdrucksensor integriert ist. Wie gut der funktioniert, konnte nicht getestet werden.

Das Display misst 5,5 Zoll; bietet aber nur Full-HD-Auflösung – damit kann es nicht mit vielen High-End-Android-Smartphones mithalten, die auf Quad-HD setzen. Abgesehen davon machte das Amoled-Display des S8 aber einen sehr guten Eindruck.

Das Gionee S8 bietet einen 5,5 Zoll großen Amoled-Screen.
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Das S8 ist 7 Millimeter dick.
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Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt.
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Kamera

Bei der Hauptkamera setzt Gionee auf eine F/1.8-Linse mit 16-Megapixel-Sensor. Die Frontkamera bietet 8 Megapixel. Der Hersteller hat die übliche Android-App durch eine eigene ersetzt und bietet einige Zusatzfunktionen wie einen Beauty-Filter für Selfies und diverse Effekte für Videos. Auch eine Texterkennungssoftware ist integriert, die im Kurztest allerdings nicht optimal funktionierte. Die Fotoqualität wirkt zumindest auf dem Smartphone-Display gut, auch bei vergrößerten Details.

Die Fotos der Hauptkamera wirken zumindest auf dem Display gelungen.
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Bildausschnitt aus dem oberen Foto.
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Android mit Gionee OS

Gionee setzt auf dem S8 prinzipiell auf die neueste Android-Version 6.0 Marshmallow. Das Unternehmen hat dabei einige Dinge angepasst. Wie bei der Hardware setzt Gionee auch bei der Software nicht auf Knalleffekte, sondern ein erfreulich abgerundetes Design. Das S8 unterstützt zudem 3D Touch. Ein leichter Druck auf das Display zeigt beispielsweise eine Vorschau von Nachrichten und Kontakten, festerer Druck öffnet den jeweiligen Inhalt. Ein Druck auf eine App öffnet ein Quick-Menü. Der Druck auf die Seite bringt ein anpassbares Menü mit Apps hervor, die man häufig benutzt. Im Test hat 3D Touch einwandfrei und schnell funktioniert.

Die Kamera-App
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Das Display und die Software unterstützten 3D Touch.
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Eine Eigenheit des S8 ist zudem, dass man mit zwei Whatsapp-Accounts gleichzeitig eingeloggt sein kann. Vom Entwickler aus ist das auf einem Smartphone bislang nicht möglich. So können Nutzer beispielsweise zwei Accounts für die private und berufliche Nutzung anlegen.

Video: Standard/Sulzbacher
derStandard.at

Ein Punkt, der beim Gionee S8 ebenfalls interessant sein könnte, ist die Akkulaufzeit. Der Hersteller verbaut einen 3.000-mAh-Akku, der eine lange Laufzeit verspricht. Ausprobiert werden konnte das aber noch nicht. Ansonsten bietet das S8 einen Octacore-Prozessor von Mediatek, 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB internen Speicher sowie Dual-Sim.

Fazit

Das Gionee S8 hat im kurzen Test gut gefallen. Das elegante Design, die Software-Anpassungen und die Performance versprechen ein gutes Gesamtpaket. Was bei Herstellern, die Android stärker anpassen, jedoch immer etwas skeptisch macht: ob und wie lange das S8 in Zukunft mit Android-Updates versorgt wird, ist unklar. Das Smartphone soll in Europa im April auf den Markt kommen und 449 Euro kosten. (Birgit Riegler aus Barcelona, 23.2.2016)