Sophie Taeuber-Arp, König Hirsch: Clarissa (Replik), 1918/1989. Die Frauen der Dada-Bewegung verschwanden oft im Schatten von Marcel Duchamp oder Man Ray.

Foto: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung / ZHdK

Zürich – Die Künstlerinnen Sophie Taeuber-Arp, Hannah Höch und Elsa von Freytag-Loringhoven stehen im Zentrum der Ausstellung "Dada anders" im Haus Konstruktiv in Zürich. Ausschlaggebend für das Ausstellungsprojekt war die Beobachtung, dass die Frauen, welche die Dada-Bewegung mittrugen, oft im Schatten ihrer männlichen Mitstreiter Hans Arp, Marcel Duchamp oder Man Ray standen.

Das Haus Konstruktiv gibt deshalb Sophie Taeuber-Arp (1889-1943), Hannah Höch (1889-1978) und Elsa von Freytag-Loringhoven (1874-1927) eine eigene Bühne. Die drei Künstlerinnen haben eine Vielfalt experimenteller Arbeiten geschaffen, wobei insbesondere die multimedialen und performativen Ansätze noch immer überraschend aktuell erscheinen, wie das Haus Konstruktiv schreibt.

Skurrile Kostüme, radikale Auftritte

Während die Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp und Hannah Höch weltweit in Ausstellungen gezeigt werden, ist das Werk der "Dada-Baronesse" Elsa von Freytag-Loringhoven weitgehend unbekannt geblieben. Dabei nahm sie mit ihren skurrilen Kostümen, radikalen Auftritten, Readymades und visuellen Gedichten eine der provokativsten Positionen ihrer Zeit ein.

Die Ausstellung "Dada anders" möchte auch diese Lücke füllen und zeigt von den drei Künstlerinnen Werke aus den Jahren 1916 bis 1923. Leihgeber sind Sammlungen aus dem In- und Ausland. Parallel zu den Dada-Pionierinnen und im Dialog mit ihnen zeigt das Haus Konstruktiv Einzelausstellungen der 1965 geborenen britischen Fotokünstlerin Sadie Murdoch und der 1974 geborenen deutschen Installationskünstlerin und Filmerin Ulla von Brandenburg. (APA, 23.2.2016)