Die Chefs von Ubimet begannen als Start-up-Unternehmer.

Foto: Ubimet

Treffen sich ein Biochemiker und ein Meteorologe in einer Bar...

Das ist nicht der Beginn eines Witzes, sondern der einer Erfolgsstory, die im Jahr 2004 ihren Anfang nahm. Damals gründeten Michael Fassnauer und Manfred Spatzierer in Wien ein Start-up für Wetterprognosen mit dem Namen Meteomedia GmbH. Gesprochen hatten die beiden schon länger darüber, denn Spatzierer – "ein unfassbar brillanter Meteorologe", sagt Fassnauer über ihn – war überzeugt, dass Wettervorhersagen wesentlich besser sein könnten. Einfach sei es aber damals nicht gewesen: "Ist Wetter überhaupt interessant?", seien sie oft gefragt worden. Heute sei der Markt "extrem spannend", was nicht zuletzt mit Klimawandel und Extremwetterereignissen zusammenhänge, so Fassnauer.

Ubiquitäre Meteorologie

Aus Meteomedia GmbH ist inzwischen Ubimet (Institut für ubiquitäre Meteorologie) geworden, der am schnellsten wachsende private Wetterdienst Europas mit Sitz im Ares-Tower in Wien-Donaustadt. Die zwei 38-Jährigen sind inzwischen Chefs von 400 Mitarbeitern und betreiben Niederlassungen in Europa, Australien und den USA.

Der Getränkekonzern Red Bull beteiligt sich seit 2012 mit 50 Prozent am Unternehmen. Fünf Millionen Menschen nutzen weltweit die SMS-Unwetterwarnung von Ubimet. Der Wetterdienst beliefert unter anderem Versicherungen, Verkehrsunternehmen, Medienhäuser – darunter auch den STANDARD – sowie die Formel 1 mit Wetterprognosen.

Blitzortung in Entwicklungsländern

Nun bekamen sie einen weiteren Kunden dazu: Für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP liefert Ubimet künftig Blitzortungs- und Wetterstationsinfrastruktur sowie Kurzzeitgewitterprognosesysteme. Die Motivation für die Teilnahme an der UN-Ausschreibung? "Wir können das technisch." Und es mache in Entwicklungsländern "einen Riesenunterschied", ob "die Ernte drei Tage vor dem verheerenden Sturm" eingefahren werden könne.

Beim Wort Erfolgsstory bleibt Fassnauer aber zurückhaltend. Er freue sich, dass sie "es geschafft haben".

Keine Katzen

In ihrem ersten Jahr als Jungunternehmer hätten sie sich im 13-Stunden-Takt abgewechselt und jeweils sieben Tage die Woche gearbeitet. An der langjährigen Freundschaft habe das nicht genagt, aber "unfassbar viel Energie gekostet". Heute gehen die beiden Singles seltener als früher gemeinsam auf ein Bier, dafür nutzen sie ihre Freizeit auch zum Lesen, Sporttreiben oder für Gartenarbeit. Eine Katze hat übrigens keiner von beiden als Haustier. (Christa Minkin, 23.2.2016)