Hat in Finnland den Flow gefunden: Michael Hayböck.

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Kuopio – Der Höhenflug von Michael Hayböck geht weiter. Nach seinem Doppelsieg in Lathi feierte der 24-jährige Oberösterreicher am Dienstag in Kuopio seinen dritten Sieg innerhalb von fünf Tagen. Einzig der zweitplatzierte Norweger Daniel Andre Tande hielt mit 7,3 Punkten Rückstand einigermaßen mit. Stefan Kraft rundete als Dritter das hervorragende rot-weiß-rote Ergebnis ab.

Nach 131 Metern in Durchgang eins ließ sich Hayböck als Führender im Finale nicht von den schwierigen Windverhältnissen beeindrucken und sprang mit 129 Metern zu seinem insgesamt vierten Weltcupsieg. "Das macht mich sehr stolz, unglaublich. Ich habe mir nie träumen lassen, dass ich derjenige bin, der einmal so eine Siegesserie hinlegen kann", konnte Hayböck sein Glück kaum fassen.

An Gangnes vorbei

Mit nunmehr 1.018 Punkten verdrängte der Oberösterreicher in der Gesamtwertung auch den Norweger Kenneth Gangnes von Platz drei und liegt nur noch 121 Zähler hinter dem zweitplatzierten Severin Freund (1.039). Der Deutsche fiel dem drehenden Wind zum Opfer und fiel vom Podest noch auf Rang acht zurück. Der überlegene slowenische Weltcup-Gesamtführende Peter Prevc (1.698) kam auf Platz vier.

Kraft, der nach dem Skifliegen in Vikersund zuletzt etwas Probleme hatte, besann sich im Finale seiner Stärken und flog mit einem Sprung auf 128 Metern von Platz elf noch bis aufs Stockerl.

In Gedanken bei den Champions

Bei Hayböck läuft es derweil fast wie von selbst. Viele Gedanken machte er sich vor dem finalen Sprung nicht. "Beim Warten auf den Sprung denke ich oft an etwas, dass gar nichts mit dem Skispringen zu tun hat. Ich habe mir überlegt, ob die Champions League schon begonnen hat, damit ich mich ablenke", meinte der bekennende Barcelona-Fan, nachdem ihn Tande mit Sprüngen auf 131,5 und 127 Meter ordentlich gefordert hatte.

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt dem Oberösterreicher nach seinem Hattrick nicht. Bereits am Samstag geht es mit dem nächsten Weltcupspringen in Almaty weiter.

Viel Selbstvertrauen dürfte aus Kuopio auch Philipp Aschenwald mitnehmen, der im zweiten Lahti-Springen bereits mit Platz vier im ersten Durchgang hatte aufhorchen lassen. Der 20-Jährige kam nun mit Platz 13 zu seinem bisher besten Ergebnis im Weltcup. (APA, 23.2. 2016)