Die EU-Kommission hat im Dezember den Aktionsplan "Circular Economy" vorgestellt.

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Als Vortragende bei der URBAN FUTURE zu Gast: Helga Vanthournout, McKinsey Schweiz.

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In Deutschland könnten bis 2030 durch das Wirtschaftsmodell der "Circular Economy" die Ausgaben für Mobilität, Wohnen und Lebensmittel um 25 Prozent sinken. Durch das Prinzip der Kreislaufwirtschaft, in der Rohstoffe möglichst abfall- und emissionsfrei so lange wie möglich wiedergenutzt und durch Sharing-Konzepte geteilt werden, könnte die Wirtschaft im Land zudem jährlich 0,3 Prozentpunkte schneller wachsen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Studie mit dem Titel "Growth Within: A circular economy vision for a competitive Europe". Erstellt wurde die Studie von der Ellen MacArthur Foundation, dem McKinsey Center for Business and Environment und dem Stiftungsfonds für Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (SUN).

EU-Aktionsplan zu Circular Economy

Große Aktualität hat das Thema Kreislaufwirtschaft durch den Aktionsplan "Circular Economy" erhalten, den die EU-Kommission im Dezember vorgestellt hat. Das Ziel: Europa zum Vorreiter einer wettbewerbsfähigen und ressourcen-effizienten Ökonomie zu machen.

"Von der Einführung einer Kreislaufwirtschaft würden in Deutschland vor allem die privaten Haushalte profitieren", sagte Martin Stuchtey, Co-Autor der Studie und Leiter des McKinsey Center for Business and Environment. Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen könnte bis 2030 um bis zu 3.000 Euro jährlich zusätzlich ansteigen. Die Kosten beispielsweise für Verkehrsstaus und für Wohnraum könnten um ein Fünftel verringert werden. Auch der CO2-Ausstoß könnte gemessen am aktuellen Niveau um rund die Hälfte sinken. Zudem ließe sich auch der Rohstoffverbrauch durch Auto- und Gebäudebau, Kunstdünger, Pestizide, landwirtschaftliche Wassernutzung und fossile Brennstoffe bis 2030 im Vergleich zu heute um bis zu einem Drittel senken.

Globale Wettbewerbsfähigkeit steigern

Die Studie zeigt: Auf Grund seiner hohen Ressourcenabhängigkeit und der innovativen und stark mit Dienstleistungen verschränkten Industrie ist Deutschland gut aufgestellt, um überproportional von einer Kreislaufwirtschaft zu profitieren. Hermann Requardt, Präsidiumsmitglied von Acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften): "Die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Rohstoffen durch das Schließen von Stoffkreisläufen, die Entwicklung kreislauffähiger Werkstoffe der Zukunft sowie neue Verfahren des Recycling werden immer stärker ausschlaggebend für die globale Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrien sein."

McKinsey – für die aktuelle Studie mit verantwortlich – ist auch bei der URBAN FUTURE Global Conference am 2. und 3. März in Graz vertreten: mit Helga Vanthournout, Senior Expert im Center for Business and Environment, Circular Economy Special Initiative (McKinsey, Schweiz). Sie wird eine der Vortragenden und DiskutantInnen zum Thema "Circular Economy: Cities prepare for the next generation of growth" sein.