Die einzelnen Raiffeisen-Maklergesellschaften arbeiten künftig unter der neuen Dachmarkte Raiffeisen-Immobilien zusammen. Mit 243 Mitarbeitern – davon 168 Makler und Bewerter – an 120 Standorten werde man damit eines der größten Makler-Netzwerke Österreichs sein, erläuterten die Sprecher der Kooperation, Peter Weinberger (Raiffeisen Immobilien-Vermittlung) und Nikolaus Lallitsch (Raiffeisen Immobilien Steiermark) kürzlich bei einem Pressegespräch. "In Zeiten, in denen das Internet eine immer zentralere Rolle in der Immobilienvermittlung spielt, ist es notwendig, Bundesländergrenzen zu überschreiten und in größeren Zusammenhängen zu denken", so Lallitsch. Am stärksten vertreten ist man in Oberösterreich, wo 112 Mitarbeitern (davon 78 Makler) an 26 Standorten aktiv sind.

2015 wickelten die Raiffeisen-Makler 5.916 Transaktionen mit einem Volumen von 650 Millionen Euro ab und erwirtschafteten 27 Millionen Euro an Honoraren. Den Trend zu kleineren, kompakten Wohnungen bemerkt man auch hier sehr stark. Und: "Hochpreisige Ausstattungsdetails werden immer öfter vom Wunschzettel gestrichen", so Lallitsch.

"Belastbarkeitsgrenze" bei 1.000 Euro

Nach Mietwohnungen um 400 bis 700 Euro Bruttomiete herrsche enorme Nachfrage, die in den Ballungsräumen zu diesen Preisen aber nicht zu befriedigen sei. Nach oben hin sieht man bei Raiffeisen bei einer Bruttomiete von 1.000 Euro jedenfalls "eine obere Belastbarkeitsgrenze erreicht".

Beim Eigentum erwartet man, dass der Preisrallye seit 2008 nun ein Abflachen der Preise folgt. "Preissteigerungspotentiale gibt es noch in ausgewählten Lagen bei Objekten mit hochwertiger Architektur und Top-Ausstattung."

Flüchtlinge als Chance

Im starken Flüchtlingszustrom sieht Lallitsch eine Herausforderung, aber auch eine Chance. "Dass Gebäude, die lange leer gestanden sind, zu Flüchtlingsunterkünften umorganisiert werden, ist schon ein eigenes Geschäftsmodell geworden – diese Wohnungssituation ist aber nur vorübergehend. Wer in Österreich bleiben darf, geht anfangs in die Miete. Längerfristig – etwa nach zehn Jahren – wird auch das Eigentum ein Thema. Bei einer sensiblen Vorgangsweise ist der Zuzug eine Chance für strukturschwache Regionen." (bere, 24.2.2016)