Hamburg/Wien – Wegen des Verdachts des Drogenhandels sind am Dienstag rund 300 Polizisten in Deutschland und Österreich mit einer Razzia gegen Angehörige der Rockerszene vorgegangen. Ziel seien diverse Wohnungen und Clubhäuser von Mitgliedern der Hells Angels gewesen, teilten die Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden in Hamburg und Kiel am Mittwoch mit. Ein Verdächtiger wurde verhaftet.

Hintergrund der Aktion von Dienstagfrüh waren seit August laufende Ermittlungen wegen mutmaßlicher Drogengeschäfte zwischen Mitgliedern der Hells Angels und ihrem Umfeld, die sich bis ins Ausland erstreckten. Durchsucht wurden Wohnungen und zwei Clubheime, eine Bar und eine Firma.

Mutmaßlicher Drogenlieferant verhaftet

Die Beamten verhafteten bei der Razzia den 51-jährigen mutmaßlichen Lieferanten einer Sendung von 2,45 Kilogramm Kokain, die vor etwa einem Monat bei einem aus Österreich eingereisten Hells Angel in Baden-Württemberg sichergestellt worden war. Gegen ihn hatten die Ermittler bereits im Vorfeld einen Haftbefehl bei Gericht beantragt. Zudem beschlagnahmten sie bei den Durchsuchungen zwei Kilogramm Haschisch und kleinere Mengen anderer Drogen.

In Österreich wurden laut den deutschen Behörden zwei Wohnungen und ein Clubhaus durchsucht. Dabei wurden eine scharfe Schusswaffe und Munition sichergestellt.

Rockerclubs wie die Hells Angels werden von der Polizei der organisierten Kriminalität zugerechnet. Sie agieren demnach häufig als kriminelle und gewaltbereite Banden, die sich im Drogenschmuggel sowie im Rotlichtmilieu betätigen. (APA, 24.2.2016)